Marokkos Premierminister Aziz Akhannouch betonte während einer monatlichen Sitzung des Parlaments, dass der Tourismus und die Beiträge der Diaspora, der sog. Auslandsmarokkaner, bedeutend zur wirtschaftlichen Entwicklung des Landes beigetragen haben. Angesichts des Themas „Die zentrale Rolle des Außenhandels für die nationale Wirtschaftsentwicklung“ hob Akhannouch hervor, dass die Zahl der Touristen, die Marokko besuchten, 2023 Rekordwerte erreichte und auch 2024 weiter gestiegen ist.
Steigende Einnahmen im Tourismussektor und Auslandsmarokkaner als Wirtschaftsfaktor
Nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur MAP verzeichnete Marokko von Januar bis September 2024 insgesamt 13,1 Millionen Touristen, eine Steigerung von 2 Millionen gegenüber dem Vorjahreszeitraum und ein Plus von 29 % gegenüber 2019. Dies ist eine Fortsetzung des Wachstums, das auf die von der Regierung implementierten wirtschaftlichen Reformen und einer neuen Strategie für den Tourismussektor zurückzuführen sei, so Akhannouch.
Ebenfalls trugen die Überweisungen der im Ausland lebenden Marokkaner erheblich zu den Einnahmen des Landes bei. Im Jahr 2023 beliefen sich diese Überweisungen auf 115 Milliarden Dirham, gegenüber 110 Milliarden Dirham im Jahr 2022, was einem Anstieg von 4,1 % entspricht. Von Januar bis September 2024 nahmen diese Transfers um weitere 5,2 % auf insgesamt 91,5 Milliarden Dirham zu.
Wachstum im Dienstleistungsexport und Außenhandelsbilanz
Der Premierminister hob außerdem die positiven Entwicklungen im Bereich der Dienstleistungsexporte hervor, insbesondere im Offshoring-Sektor. Die Exporte in diesem Bereich stiegen im Jahr 2023 auf 18 Milliarden Dirham, ein Anstieg von 14 % gegenüber dem Vorjahr, womit Marokko auf Platz zwei in Afrika in diesem Sektor aufstieg. Laut Akhannouch soll eine neue Digitalstrategie das Wachstum der Offshoring-Aktivitäten weiter vorantreiben und zur Verbesserung der Exportleistungen im Dienstleistungssektor beitragen.
Durch die gesteigerte Leistung im Bereich Dienstleistungen konnte Marokko im Jahr 2023 einen Überschuss von 133 Milliarden Dirham in der Dienstleistungsbilanz erreichen, was eine Steigerung gegenüber den 116 Milliarden Dirham im Jahr 2022 darstellt. Diese Entwicklung führte zu einer Verbesserung der Deckungsquote von Gütern und Dienstleistungen auf 82,9 % in den Jahren 2023 und 2024, der höchste Wert seit 2003.
Defizitabbau und Staatsverschuldung
Im Jahr 2023 erzielte Marokko eine „historische Leistung“ durch die Reduzierung des Leistungsbilanzdefizits auf 9 Milliarden Dirham, was -0,6 % entspricht. Dies stellt den niedrigsten Stand seit 2003 dar und zeigt den Erfolg der Regierungsmaßnahmen zur Senkung des Defizits in einer global schwierigen Wirtschaftslage. Der Premierminister unterstrich, dass auch die Staatsverschuldung gesenkt werden konnte und mittlerweile unter 70 % liegt, im Vergleich zu 72 % während der vorherigen Amtszeit.
Die positiven Entwicklungen in der wirtschaftlichen und fiskalischen Lage Marokkos sowie die strukturellen Reformen der Regierung wirkten sich ebenfalls positiv auf das Rating der marokkanischen Staatsverschuldung aus, die nun mit einer „positiven“ Perspektive eingestuft wird. Akhannouch bekräftigte die Entschlossenheit der Regierung, diese Indikatoren weiter zu verbessern und die Souveränitätsbewertung Marokkos bei internationalen Institutionen zu stärken.