In Mosambik herrscht eine angespannte Ruhe: In der Hauptstadt Maputo und der Nachbarstadt Matola wurde das öffentliche Leben durch die angekündigten Proteste gegen die Ergebnisse der Präsidentschaftswahl vom 9. Oktober erneut eingeschränkt. Die Proteste in Mosambik, initiiert vom Präsidentschaftskandidaten Venâncio Mondlane des PODEMOS-Partei, dauern bereits mehrere Tage an und richten sich gegen die Wahlergebnisse, die der amtierende Präsident Daniel Chapo und die Regierungspartei FRELIMO als Sieger verkünden ließen.
Lagebericht: Geschlossene Geschäfte und eingeschränkter Verkehr
Die Städte Maputo und Matola funktionieren momentan „auf halber Kraft“. Viele formelle Geschäfte und Banken blieben geschlossen, da Eigentümer und Kunden Gewalt befürchteten. Im informellen Sektor hingegen blieben Märkte und Straßenhändler zu etwa 70 bis 80 Prozent aktiv, wie etwa im geschäftigen Marktviertel Malhampswene in Matola. Trotzdem ist der öffentliche Verkehr, insbesondere der privat betriebene Personentransport, eingeschränkt, und die Nachfrage nach Transportmöglichkeiten am späten Nachmittag führte zu Engpässen.
Infolge der Protestaufrufe, die sich vom 31. Oktober bis zum 7. November erstrecken sollen, entschieden sich viele Einwohner, aus Angst vor Unruhen in ihren Häusern zu bleiben. Vereinzelt versuchten Protestierende in den Stadtteilen Luís Cabral und entlang der Avenida Joaquim Chissano in Maputo, Barrikaden zu errichten und die Straßen mit brennenden Reifen zu blockieren. Diese Aktionen wurden jedoch durch die Polizei verhindert, die in beiden Städten unauffällig, aber präsent war.
Friedensappell und Polizeipräsenz
Die mosambikanische Polizei (PRM) und Vertreter der Partei PODEMOS hielten eine gemeinsame Pressekonferenz ab, um zur Zurückhaltung aufzurufen und die Bevölkerung an die friedliche Natur der Proteste zu erinnern. Die Behörden betonten, dass die Proteste nicht in gewalttätige Ausschreitungen ausarten sollten. Die Polizeipräsenz blieb überwiegend zurückhaltend, um die Situation zu deeskalieren und mögliche Konflikte zu verhindern.
Proteste in Mosambik und politische Spannungen
Die Wahlkommission hatte den Wahlsieg der FRELIMO und ihres Kandidaten Daniel Chapo bekannt gegeben, was von der Opposition als ungerecht kritisiert wird. Der Verfassungsrat muss das offizielle Wahlergebnis noch bestätigen und formell verkünden. Die Proteste unter Mondlanes Anhängern, die bereits seit dem 21. Oktober in mehreren Phasen organisiert wurden, zeigen die Unzufriedenheit eines Teils der Bevölkerung mit den Wahlergebnissen und stellen eine Herausforderung für die Stabilität des Landes dar.