Politische Unruhen: Festnahmen und Putschpläne

In den letzten Tagen hat sich die politische Lage in Benin zugespitzt, insbesondere durch die Festnahme des prominenten Unternehmers und möglichen Präsidentschaftskandidaten Olivier Boko.

Laut Berichten der französischen Zeitung „Le Monde“ wurde Boko in der Nacht zum 24. September 2024 in Cotonou von Männern der Anti-Kriminalitäts-Brigade festgenommen. Diese Meldungen wurden inzwischen von den örtlichen Behörden und der Polizei bestätigt. Boko, der Inhaber des Lebensmittelkonzerns „Dfa“, hat eine enge Beziehung zu Präsident Patrice Talon, dessen politischer Vertrauter er seit zwei Jahrzehnten ist.

Ambitionen und politische Spannungen

Die Festnahme von Olivier Boko steht im Kontext seiner politischen Ambitionen, die er in den letzten Monaten öffentlich geäußert hat. Der 60-Jährige deutete an, dass er bei den Präsidentschaftswahlen 2026 kandidieren möchte, was durch die beninische Verfassung möglich wird, da Präsident Talon in seiner zweiten Amtszeit nicht erneut kandidieren kann. Dies hat zu Spannungen innerhalb der politischen Elite geführt.

Zusätzlich zu Boko wurde auch der ehemalige Sportminister Oswald Homéky festgenommen, der im letzten Jahr zurücktrat, nachdem er Bokos mögliche Kandidatur unterstützt hatte. Diese Festnahmen werfen Fragen über die Stabilität der politischen Landschaft in Benin auf, insbesondere in Anbetracht der bevorstehenden Wahlen.

Vorwürfe eines Putschplans

Die Situation eskalierte weiter, als am 26. September 2024 bekannt wurde, dass mehrere hochrangige Persönlichkeiten, die dem Talon-Regime nahestehen, beschuldigt werden, in einen mutmaßlichen Putsch involviert zu sein. Laut dem speziellen Staatsanwalt Mario Metonou sollten diese Personen einen Putsch am 27. September 2024 durchführen. Die Verdächtigen, darunter Homéky und der Kommandeur der Präsidialgarde, sollen eine Summe von 1,5 Milliarden CFA-Francs (rund 2,3 Millionen Euro) zur Finanzierung des Plans bereitgestellt haben.

Metonou erklärte, dass die Verdächtigen ein Bankkonto eröffnet hatten, bei dem der Kommandeur der republikanischen Garde als Begünstigter eingetragen war. Olivier Boko wird als Hauptverantwortlicher für diesen mutmaßlichen Putsch betrachtet, was seine enge Beziehung zu Präsident Talon in ein neues Licht rückt.

Auswirkungen auf die politische Landschaft

Die Festnahmen und die Vorwürfe eines Putschplans haben bereits für große Unruhe in der politischen Gemeinschaft gesorgt. Präsident Talon, dessen Amtszeit 2026 endet, hat bislang keinen Nachfolger benannt. Die Entwicklungen in den kommenden Tagen könnten entscheidend dafür sein, wie sich die politischen Verhältnisse in Benin gestalten. Berichten zufolge wird nach den Anhörungen der Angeklagten am 27. September mit weiteren Informationen über die Vorwürfe gerechnet.

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