Namibias Exporte in die EU verdoppeln sich binnen zwei Jahrzehnten

Namibias Exporte in die Europäische Union (EU) haben sich in den vergangenen zwanzig Jahren mehr als verdoppelt. Laut dem EU-Namibia-Handelsstatistikbericht stiegen die Exporte von rund 9 Milliarden Namibia-Dollar im Jahr 2004 auf über 20 Milliarden Namibia-Dollar im Jahr 2023. Die EU festigt damit ihre Rolle als einer der wichtigsten Handelspartner Namibias.

Die europäische Botschafterin in Namibia, Ana-Beatriz Martins, betont die Bedeutung dieser Handelsbeziehung: “Die EU und ihre 27 Mitgliedsstaaten handeln als ein gemeinsamer Block. Seit zwei Jahrzehnten ist die EU einer der größten Handelspartner Namibias. Das Handelsüberschussverhältnis begünstigt nachhaltiges Wachstum, schafft Arbeitsplätze und wirtschaftliche Chancen.”

Laut Robin Sherbourne, Autor des Handelsstatistikberichts, exportiert Namibia neun Hauptproduktgruppen in die EU. Einige Rohstoffe sind für bestimmte Mitgliedsstaaten bestimmt, während andere breiter verteilt werden.

Exporte: Die Güter und Abnehmerländer

Im Jahr 2023 entfielen 38,3 % der namibischen Exporte in die EU auf Fisch, insbesondere gefrorene und frische Hake-Filets. Spanien war der Hauptabnehmer, gefolgt von den Niederlanden, Frankreich, Italien und Deutschland. Kupfer stellte mit 23,2 % den zweitwichtigsten Export dar und wurde vorrangig nach Belgien und in die Niederlande geliefert. Ores, Schlacken und Asche machten 12,6 % der Exporte aus, während Edelsteine und Metalle 10 % beitrugen. Fleischexporte beliefen sich auf 3,9 %, wobei Deutschland den Hauptmarkt bildete.

Weitere bedeutende Exportgüter umfassten Holz und Holzkohle (3,2 %), Chemikalien (3,4 %), essbare Früchte und Nüsse (2,2 %), Mineralöle (2,1 %) sowie Salz (1,1 %). Uran wurde vor allem nach Frankreich exportiert, während Rohdiamanten hauptsächlich nach Belgien gingen. Frische Trauben fanden ihren Hauptmarkt in Italien, ebenso wie Marmorprodukte. Namibische Tierhäute wurden in Belgien, den Niederlanden, Frankreich und Deutschland gehandelt.

Wachsender Handelsüberschuss mit der EU

Namibia hat traditionell einen Handelsüberschuss mit der EU erzielt und seit 2004 nahezu durchgängig mehr exportiert als importiert. In den vergangenen drei Jahren war die EU durchgehend Namibias größter Exportmarkt, noch vor anderen großen Handelspartnern. Im Vergleich zu anderen Regionen ist das Exportportfolio in die EU deutlich diversifizierter.

Sherbourne hebt hervor, dass sieben EU-Staaten – Belgien, Spanien, die Niederlande, Frankreich, Italien, Deutschland und Portugal – im Jahr 2023 insgesamt 95 % der namibischen Exporte in die EU aufnahmen. “Die Stärke dieser Partnerschaft liegt nicht nur in den Zahlen, sondern auch in der Vielfalt der gehandelten Güter”, so Sherbourne.

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