Muslime leisten finanziellen Beitrag zur Wahlkampagne von Präsident Touadéra

In Bangui ist im Vorfeld der für Dezember 2025 angesetzten Präsidentschaftswahl eine öffentliche Unterstützergeste zugunsten des amtierenden Präsidenten Faustin Archange Touadéra erfolgt. Vertreter der muslimischen Gemeinschaft übergaben im Stadtviertel Km5 im 3. Arrondissement einen Betrag von 30 Millionen CFA-Francs (umgerechnet rund 45.700 Euro) zur Unterstützung seiner Kandidatur. Die Mittel wurden im Rahmen einer organisierten Zeremonie an das Wahlkomitee übergeben. Diese wurden als Zeichen politischer Loyalität und gesellschaftlicher Mobilisierung eingeordnet.

Organisierte Übergabe an Touadéra im strukturierten politischen Rahmen

Die Veranstaltung wurde von der Communauté Islamique de Centrafrique organisiert und begann mit einer religiös geprägten Eröffnungssequenz. Der Vorsitzende der Gemeinschaft, Ahmat Deleris Rator, leitete die Übergabe als Präsident des Organisationskomitees. In Anwesenheit von Mitgliedern des Wahlapparats der Regierungspartei MCU sowie Delegierten aus dem Präsidialumfeld wurde der finanzielle Beitrag öffentlich überreicht.

Die Summe wurde als kollektive Unterstützung deklariert und in einer symbolisch inszenierten Geste übergeben. Laut Angaben der Organisatoren handelt es sich um einen freiwilligen Zusammenschluss von Vertretern der Gemeinschaft. Sie wollen den Betrag für den offiziellen Wahlkampf bereitstellen. Die Registrierung von Wahlkampfgeldern unterliegt in der Zentralafrikanischen Republik gesetzlichen Regularien. Diese machen finanzielle Unterstützungsleistungen an Kandidierende dokumentationspflichtig.

Rolle der muslimischen Gemeinschaft im politischen Umfeld

Die muslimische Gemeinschaft in Bangui ist strukturell über lokale Komitees organisiert und nimmt im politischen Umfeld der Hauptstadt eine sichtbare Rolle ein. Religiöse Vertreter begründeten die Übergabe der Unterstützungsgelder. Sie verwiesen auf die Rolle gesellschaftlicher Akteure bei nationalen Wahlprozessen. Vertreter der Gemeinschaft ordneten die Geste als Ausdruck politischer Teilhabe ein, ohne institutionelle Parteifunktion zu beanspruchen.

Touadéra bedankte sich im Rahmen der Zeremonie und bezeichnete die Unterstützung als Zeichen „bürgerlicher Verbundenheit“. Die Ansprache erfolgte in Anwesenheit von Mitgliedern des Präsidialkabinetts und Funktionären des MCU-Parteiapparates. Die Veranstaltung beinhaltete neben formellen Redebeiträgen auch musikalisch inszenierte Sequenzen der Parteiorganisation.

Wahlvorbereitungen im Kontext gesellschaftlicher Mobilisierung

Die Übergabe erfolgt wenige Wochen vor dem offiziellen Kampagnenbeginn. Dies geschieht in einer Phase, in der gesellschaftliche Gruppen ihre Positionierung gegenüber den Kandidaturen öffentlich machen. Die Präsenz lokaler Organisationsstrukturen, religiöser Gemeinschaften und Parteivertreter deutet auf eine frühe Mobilisierung hin. Diese findet statt, bevor die Wahlkommission die formalen Kampagnenzeiträume eröffnet.

Die muslimische Gemeinschaft verwies in ihren Redebeiträgen auf die sicherheitspolitische Entwicklung seit 2013. Sie verknüpfte die Unterstützung für die Kandidatur mit Verweisen auf administrative Stabilisierung, Wiederaufbauprogramme und die Präsenz staatlicher Sicherheitskräfte. Die Aussagen wurden als politische Positionierung innerhalb eines breiteren Mobilisierungsprozesses formuliert. Sie richten sich an den innerstaatlichen Wahlkontext.

Beteiligung gesellschaftlicher Gruppen am Wahlprozess

Die Veranstaltung in Bangui verdeutlicht, dass neben klassischen Parteistrukturen auch religiöse und soziale Gemeinschaften als kollektive Akteure im Wahlprozess auftreten. Die finanzielle Unterstützung wird als ein Element der Wahlkampforganisation verwendet, das gleichzeitig soziale Legitimation und politische Sichtbarkeit erzeugt. Die Präsenz hochrangiger Akteure des MCU-Parteiapparates verweist auf eine institutionelle Verknüpfung zwischen gesellschaftlicher Basis und strukturellem Wahlkampfrahmen.

Mit Blick auf den Wahlkalender markieren solche Unterstützungsereignisse den Übergang von internen Mobilisierungsstrukturen hin zu öffentlichen Bekenntnissen verschiedener Bevölkerungsgruppen. Die CENA wird die kommenden Wochen nutzen, um die formalen Voraussetzungen für Kandidaturen und Wahlkampffinanzierung zu prüfen. Die Übergabe der 30 Millionen CFA-Francs stellt in diesem Zusammenhang einen öffentlich registrierten Vorgang dar, der Bestandteil der Wahlkampfdokumentation wird.

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