Marokko verstärkt Beziehungen zur legitimen jemenitischen Regierung

Im Rahmen der sechsten Sitzung der marokkanisch-jemenitischen Gemischten Kommission haben Marokko und Jemen ihre historischen und tief verwurzelten Beziehungen bekräftigt. Außenminister Nasser Bourita betonte bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit seinem jemenitischen Amtskollegen Shayea Mohsen Al-Zindani die Bedeutung dieser Partnerschaft, die auf “brüderlicher Solidarität” und gegenseitigem Respekt beruht.

Während der Sitzung wurde die uneingeschränkte Unterstützung Marokkos für die legitimen jemenitischen Behörden hervorgehoben. Marokko unterstreicht die Notwendigkeit, die territoriale Integrität und nationale Einheit Jemens zu bewahren und jegliche ausländische Einmischung abzulehnen.

Wirtschaftliche und bildungspolitische Zusammenarbeit

Ein zentrales Thema der Kommissionssitzung war die wirtschaftliche Zusammenarbeit. Beide Länder haben sich darauf verständigt, bestehende bilaterale Abkommen zu modernisieren, um den aktuellen wirtschaftlichen Herausforderungen besser gerecht zu werden. In diesem Zusammenhang sollen Handels- und Investitionsmechanismen reaktiviert und die wirtschaftliche Zusammenarbeit intensiviert werden.

Besonderes Augenmerk wurde auf die Förderung der Bildung gelegt. Marokko hat angekündigt, das Stipendienprogramm für jemenitische Studierende zu erweitern. Derzeit erhalten jemenitische Studierende jährlich 100 Stipendien für Universitätsstudien in Marokko. Zusätzlich sollen 20 Stipendien für die berufliche Bildung bereitgestellt werden, mit der Aussicht auf eine weitere Erhöhung auf insgesamt 150 Stipendien jährlich.

Regionale und internationale Zusammenarbeit

Die Sitzung bot auch die Gelegenheit, sich über regionale und internationale Herausforderungen auszutauschen. Beide Länder bekräftigten ihre gemeinsame Haltung zur Unterstützung stabiler und souveräner Staaten in der arabischen Welt, insbesondere im Hinblick auf die Entwicklungen in Libyen, dem Sudan und dem Libanon.

Marokko und Jemen sprechen sich entschieden gegen jegliche äußere Einmischung in diese Länder aus. Beide Länder bevorzugen diplomatische Lösungen.

Ein zentrales Thema der Diskussion war die Palästina-Frage. Marokko bekräftigte seine feste Position zugunsten eines gerechten und dauerhaften Friedensprozesses. Ziel ist die Schaffung eines unabhängigen palästinensischen Staates auf Grundlage der Grenzen von 1967 mit Ost-Jerusalem als Hauptstadt führt.

Politische Stabilität und Unterstützung für Jemen

Außenminister Bourita betonte die Bedeutung einer politischen Lösung für die jemenitische Krise, die die Souveränität des Landes respektiert. Marokko unterstützt die Bemühungen der Vereinten Nationen, insbesondere die Resolution 2216 des Sicherheitsrats, sowie die Initiative des Golf-Kooperationsrats als Grundlage für eine dauerhafte Friedenslösung.

Marokko verurteilt jede Form ausländischer Einflussnahme im Jemen, insbesondere die Unterstützung der Huthi-Milizen durch den Iran. Dies destabilisiert die Region und gefährdet die territoriale Integrität Jemens.

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