Marokko und Irak intensivieren bilaterale Beziehungen

Der Ausbau der bilateralen Beziehungen zwischen dem Königreich Marokko und der Republik Irak stand im Mittelpunkt eines Treffens zwischen dem marokkanischen Außenminister Nasser Bourita und seinem irakischen Amtskollegen Fuad Hussein in Rabat. Beide Seiten bekräftigten ihre Entschlossenheit, die Zusammenarbeit auf ein neues Niveau zu heben.

Im Rahmen der Gespräche wurde die Bedeutung einer vertieften wirtschaftlichen Zusammenarbeit hervorgehoben. Besonderes Augenmerk lag auf Investitionsförderung und dem Austausch von marokkanischem Fachwissen mit dem Irak. In diesem Zusammenhang stellte die Wiedereröffnung der marokkanischen Botschaft in Bagdad am 28. Januar 2023 nach 18 Jahren ein wichtiges Signal für das Engagement Marokkos dar.

Erweiterte Kooperation und wirtschaftliche Partnerschaft

Die Minister einigten sich auf die baldige Einberufung der ersten Sitzung der politischen Konsultationen sowie der marokkanisch-irakischen Gemischten Kommission. Zudem wurde ein Memorandum of Understanding zur gegenseitigen Visabefreiung für diplomatische Passinhaber unterzeichnet.

Die wirtschaftliche Zusammenarbeit soll weiter ausgebaut werden. Im Rahmen der nächsten Sitzung der Gemischten Kommission wird der Fokus auf wirtschaftlichen Themen liegen. Ziel ist es, Investitionschancen für die Privatwirtschaft beider Länder zu maximieren. Ein geplanter marokkanisch-irakischer Wirtschaftsforum soll weitere Synergien schaffen. Der Irak könnte dabei als Plattform für marokkanische Unternehmen in der Region dienen, während Marokko irakischen Unternehmen den Zugang zu West– und Zentralafrika erleichtern könnte.

Zur Erleichterung der Mobilität zwischen beiden Ländern sind weitere Maßnahmen zur Visaerteilung geplant. Zudem wird die Möglichkeit einer direkten Flugverbindung geprüft, um den Austausch zwischen den beiden Ländern weiter zu intensivieren.

Politische Abstimmung zu regionalen Fragen

In außenpolitischen Fragen betonten beide Seiten die Bedeutung einer verstärkten Abstimmung. Ein Schwerpunkt lag auf der Unterstützung der Rechte des palästinensischen Volkes, insbesondere der Errichtung eines unabhängigen Staates auf Basis der Grenzen von 1967 mit Ost-Jerusalem als Hauptstadt.

Hinsichtlich der Lage in Syrien herrschte Einigkeit über die Notwendigkeit, die territoriale Integrität und nationale Souveränität des Landes zu respektieren. Beide Minister bekräftigten ihren Wunsch nach Stabilität und Einheit in Syrien.

Die Zusammenarbeit zwischen Marokko und Irak erstreckt sich auch auf internationale Organisationen wie die Vereinten Nationen, die Arabische Liga und die Organisation für Islamische Zusammenarbeit. Dabei sollen gemeinsame Positionen weiter koordiniert werden.

Irak unterstützt marokkanische territoriale Integrität

Während einer gemeinsamen Pressekonferenz unterstrich der irakische Außenminister Fuad Hussein die unveränderte Unterstützung seines Landes für die territoriale Integrität Marokkos. Er begrüßte zudem die internationale Dynamik zugunsten des marokkanischen Autonomieplans für die Westsahara und lobte die diplomatischen Bemühungen Marokkos zur Erarbeitung einer realistischen, konsensbasierten Lösung im Einklang mit den Resolutionen des UN-Sicherheitsrats.

Zukunftsperspektiven der bilateralen Beziehungen

Außenminister Bourita betonte, dass die bilateralen Beziehungen zwischen Marokko und Irak traditionell auf Solidarität, Kooperation und einem offenen Dialog beruhen. Die Einrichtung von Mechanismen für politischen Dialog und wirtschaftliche Zusammenarbeit habe die Partnerschaft in den letzten Jahren erheblich gestärkt.

Angesichts der wachsenden Stabilität und wirtschaftlichen Entwicklung des Irak sieht Marokko großes Potenzial für eine verstärkte Kooperation in Bereichen wie Ernährungssicherheit, Tourismus und erneuerbare Energien. Der nächste Arabische Gipfel, der in Bagdad stattfinden wird, soll zudem die Rolle des Irak in regionalen Fragen weiter festigen.

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