„Maroc Digital 2030“: Marokko auf dem Weg zum digitalen Hub

Die marokkanische Regierung stellt mit der Strategie „Maroc Digital 2030“ ihre Pläne für die Digitalisierung des Landes vor. Ziel ist es, Marokko als digitalen Knotenpunkt zu etablieren und die nationale wirtschaftliche und soziale Entwicklung zu beschleunigen.

Bei einer Pressekonferenz in Rabat präsentierte Ghita Mezzour, die marokkanische Ministerin für digitale Transformation und Verwaltungsreform, die zentralen Elemente dieser Strategie. Die Initiative stützt sich auf zwei Hauptsäulen: die Digitalisierung öffentlicher Dienstleistungen und die Stärkung der digitalen Wirtschaft.

Effizienzsteigerung im öffentlichen Sektor

Laut Mezzour zielt der erste Schwerpunkt darauf ab, den Bürgerund Unternehmen des Landes durch digitale Dienste effizientere Prozesse zu bieten. Dies soll insbesondere durch die Verkürzung von Bearbeitungszeiten und den Wegfall von physischen Behördengängen erreicht werden.

Die Digitalisierung öffentlicher Dienstleistungen soll vor allem den Zugang zu behördlichen Angeboten vereinfachen und die staatliche Infrastruktur modernisieren. Dies spielt auch eine zentrale Rolle im globalen E-Government-Ranking, in dem Marokko plant, bis 2030 vom aktuellen Platz 113 auf Platz 50 vorzurücken.

Förderung der digitalen Wirtschaft

Der zweite Hauptpfeiler der Strategie liegt in der Förderung der marokkanischen Digitalwirtschaft. Dabei geht es um die Schaffung von Arbeitsplätzen und Wertschöpfung durch die Förderung von Outsourcing, Digitalexporten und der Unterstützung von Start-ups und digitalen Unternehmen. Dies soll die Wettbewerbsfähigkeit Marokkos auf den internationalen Märkten erhöhen und den Grundstein für ein nachhaltiges Wachstum legen.

Bildung und technologische Infrastruktur

Um den wachsenden Bedarf an qualifizierten Fachkräften im digitalen Bereich zu decken, wird ein weiteres Ziel darin bestehen, bis zum Jahr 2030 jährlich 100.000 junge Menschen in digitalen Technologien auszubilden. Dies soll sicherstellen, dass in allen Regionen Marokkos eine angemessene Ausbildung zur Verfügung steht, um das digitale Talentpotenzial des Landes voll auszuschöpfen.

Staatsministerin für den digitalen Wandel und die Reform der Verwaltung Dr. Ghita Mezzour | Bild: LinkedIn

Zusätzlich soll die landesweite Internetanbindung deutlich verbessert werden. Die Infrastruktur wird durch den Ausbau von Glasfaserverbindungen und die Einführung von 5G-Technologien gestärkt. Auch die Rolle des Cloud Computings wird hervorgehoben, da es effiziente und leicht zugängliche digitale Lösungen bietet, die die digitale Transformation in verschiedenen Sektoren beschleunigen sollen.

Künstliche Intelligenz und digitale Inklusion

Als Querschnittsthemen spielen Künstliche Intelligenz (KI) und die digitale Inklusion eine zentrale Rolle in der „Maroc Digital 2030“-Strategie. Die Nutzung von KI soll sowohl die Digitalisierung im öffentlichen und privaten Sektor vorantreiben als auch das gesamte digitale Ökosystem Marokkos unterstützen.

Besonders wichtig sei es zudem, sicherzustellen, dass digitale Dienste für alle Bevölkerungsgruppen zugänglich sind – einschließlich Menschen mit Behinderungen und solchen, die in entlegenen Regionen leben.

Ein gemeinsames nationales Projekt

Die Entwicklung der Strategie „Maroc Digital 2030“ erfolgte laut Mezzour auf Basis eines partizipativen Ansatzes, der sowohl nationale Konsultationen als auch die enge Zusammenarbeit verschiedener Akteure umfasste. Ziel sei es, Marokko langfristig zu einem führenden digitalen Standort zu entwickeln und gleichzeitig einen inklusiven digitalen Wandel im Land zu fördern.

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