Malawi vor den Wahlen: Endspurt im Präsidentschaftswahlkampf

Vier Tage vor den Parlaments- und Präsidentschaftswahlen am 16. September verstärken die Kandidaten in Malawi ihre Kampagnen. Laut Nation Online nutzen sie die letzten Tage, um möglichst viele Wählerinnen und Wähler direkt anzusprechen und ihre politischen Programme zu präsentieren.

Intensiver Wahlkampf wenige Tage vor der Abstimmung

Präsident Lazarus Chakwera, Kandidat des Malawi Congress Party (MCP), führte seine Tour in den Distrikten Chikwawa und Nsanje fort. Dabei versprach er Investitionen in die Infrastruktur, unter anderem die Modernisierung der Straße Chikwawa–Chapananga–Mwanza. Zudem kündigte er die Ausweitung von Bewässerungssystemen an, um Ernährungssicherheit zu gewährleisten.

Der ehemalige Präsident Peter Mutharika, Spitzenkandidat der Democratic Progressive Party (DPP), setzte seine Wahlkampftour in Machinga fort. Er verwies auf das Parteimanifest und kündigte an, jedem Wahlkreis jährlich fünf Milliarden Kwacha für Entwicklungsprojekte zur Verfügung zu stellen.

Vizepräsident Michael Usi, Kandidat der Odya Zake Ali Mlandu, stellte die Versorgung mit Dünger und die Bekämpfung von Hunger in den Mittelpunkt seiner Botschaften. UTM-Kandidat Dalitso Kabambe legte seinen Schwerpunkt auf Wirtschaftsfragen. Er kritisierte die Abwertung der Kwacha und versprach, die Währung zu stärken.

Wahlkampfdebatten und politische Auseinandersetzungen

Neben den Großveranstaltungen fanden auch politische Debatten statt. Laut The Maravi Post betonten UDF-Kandidat Atupele Muluzi und UTM-Kandidat Kabambe die Notwendigkeit eines besseren Katastrophenschutzes. Muluzi plädierte für eine widerstandsfähige Wirtschaft, während Kabambe sektorale Maßnahmen wie Flussmanagement und Aufforstung hervorhob.

Der Wahlkampf ist von gegenseitigen Vorwürfen begleitet. Die Human Rights Defenders Coalition (HRDC) wies laut Malawi Nyasa Times Behauptungen der DPP zurück, sie strebe eine Entschuldigung bei Mutharika an. HRDC-Vorsitzender Gift Trapence sprach von „hochkarätiger Propaganda“ und forderte stattdessen eine Entschuldigung von Mutharika und der ehemaligen Wahlkommissionschefin Jane Ansah für die umstrittenen Wahlen 2019.

Internationale Aufmerksamkeit und Falschinformationen

Die Wahlen in Malawi stehen auch international im Fokus. Die Weltbank warnte am 9. September laut einer Mitteilung vor der missbräuchlichen Verwendung ihres Namens in einem angeblichen Wahlumfragebericht. Die Organisation stellte klar, dass sie weder an diesem Bericht beteiligt war noch mit der publizierenden Einrichtung in Verbindung steht.

Bedeutung für die politische Zukunft

Mehr als 7,2 Millionen registrierte Wählerinnen und Wähler sind aufgerufen, den Präsidenten, die Abgeordneten und Gemeinderäte zu bestimmen. Mit den bekannten Kandidaten Chakwera, Mutharika, Joyce Banda, Usi, Kabambe und Muluzi stehen Persönlichkeiten mit unterschiedlichen politischen Erfahrungen zur Wahl. Die Entscheidung wird nicht nur die Richtung der Wirtschaftspolitik bestimmen, sondern auch die Stabilität des Landes in den kommenden Jahren beeinflussen.

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