Am Samstag hat das französische Containerschiff CMA CGM BENJAMIN FRANKLIN den Suezkanal durchquert – das größte Schiff, das die Wasserstraße in den vergangenen zwei Jahren befahren hat. Nach Angaben der Suez Canal Authority (SCA) ist dies ein Hinweis auf eine allmähliche Rückkehr des internationalen Schiffsverkehrs zu einer der wichtigsten Handelsrouten der Welt.
Der Vorsitzende der Kanalbehörde, Admiral Osama Rabie, sprach von einer „schrittweisen Rückkehr großer Containerschiffe“ in den Suezkanal. Das Schiff war Teil eines nordwärts fahrenden Konvois und befand sich auf der Route vom Vereinigten Königreich nach Malaysia.
Technische Details des Schiffes

Die CMA CGM BENJAMIN FRANKLIN, im Besitz der französischen Reederei CMA CGM, misst 399 Meter in der Länge, 54 Meter in der Breite und hat einen Tiefgang von 13,5 Metern. Sie kann 17.859 Container transportieren und hat eine Nettoraumzahl von 177.000 Tonnen.
Der Transit am 8. November war die erste Durchfahrt seit dem 22. Oktober 2023, nachdem das Schiff infolge regionaler Spannungen den Suezkanal und die Straße von Bab al-Mandab gemieden hatte.
Zeichen wachsender Stabilität im Roten Meer
Admiral Rabie erklärte, die Passage des Schiffes sei ein „positiver Indikator für die Rückkehr der Stabilität in der Region des Roten Meeres“. Er hob hervor, dass die flexible Preispolitik und Marketingstrategie der SCA seit Mai 2025 wesentlich zur Wiederaufnahme des Verkehrs beigetragen hätten.
Demnach konnten 28 Fahrten mittelgroßer Containerschiffe mit durchschnittlichen Tonnagen zwischen 130.000 und 160.000 Tonnen wieder über den Kanal geführt werden – 19 Fahrten durch CMA CGM und neun durch MSC.
Suezkanal von strategischer Bedeutung

Rabie betonte, dass auch das Schwesterschiff CMA CGM ZHENG HE anstelle der Route um das Kap der Guten Hoffnung wieder den Suezkanal nutzen werde. Der sichere Transit der BENJAMIN FRANKLIN durch den Kanal und die Straße von Bab al-Mandab sei ein „Signal der Beruhigung an alle Reedereien“, so Rabie.
Die Wiederaufnahme dieser Fahrten solle die Schifffahrtsunternehmen dazu veranlassen, ihre Routenplanung zu überdenken und wieder vermehrt Testfahrten durch das Rote Meer und den Suezkanal durchzuführen.
Der Suezkanal ist eine der bedeutendsten Handelsrouten der Welt. Rund 12 % des globalen Warenverkehrs verlaufen durch die ägyptische Wasserstraße, die das Mittelmeer mit dem Roten Meer verbindet. Infolge der Spannungen im Roten Meer und der Pirateriegefahr hatten viele Reedereien ihre Schiffe zeitweise über die längere Route um das Kap der Guten Hoffnung umgeleitet.