G7-Entwicklungsministertreffen in Italien: Ein Gegenpol zum BRICS-Summit

Am 23. Oktober 2024 fand in Pescara, Italien, das Treffen der G7-Entwicklungsminister*innen statt. Entwicklungsministerin Svenja Schulze betonte die zentrale Bedeutung der Entwicklungspolitik innerhalb der G7 und wies auf die Rolle der Gruppe im internationalen Wettbewerb um faire Partnerschaften hin.

Schulze hob beim G7-Treffen hervor, dass die Einladung von BRICS-Staaten und weiteren Gastländern das wachsende Interesse an einer vertieften Zusammenarbeit belege.

Das Treffen stand im Zeichen der zunehmenden Bedeutung einer multipolaren Weltordnung, in der die G7 eine bedeutende Rolle spielt. Die Präsenz zahlreicher Staaten, darunter Brasilien, Kenia, Senegal, Südafrika, Uganda und Norwegen, sowie internationaler Organisationen unterstreicht die globalen Bestrebungen, Partnerschaften auf Augenhöhe zu fördern. Auch Äthiopien und die Vereinigten Arabischen Emirate als neue BRICS-Mitglieder nahmen an dem Austausch teil.

Schwerpunkte der G7-Verhandlungen: Ernährungssicherheit und nachhaltige Infrastruktur

Ein zentrales Thema des Treffens war die Weiterentwicklung der im Juni 2024 beim G7-Gipfel ins Leben gerufenen „Apulia-Initiative für Ernährungssysteme“. Diese Initiative zielt darauf ab, strukturelle Hindernisse für die globale Ernährungssicherheit zu überwinden und die Produktivität sowie Nachhaltigkeit landwirtschaftlicher Systeme zu fördern. Die Initiative wurde in enger Zusammenarbeit mit der „Globalen Allianz gegen Hunger und Armut“ entwickelt, die Brasilien beim kommenden G20-Gipfel offiziell starten wird. Deutschland ist bereits ein aktives Mitglied dieser Allianz.

Darüber hinaus beschlossen die G7-Staaten, die „G7 Partnerschaft für globale Infrastruktur und Investitionen“ (PGII), die 2022 unter deutscher Präsidentschaft gegründet wurde, weiter auszubauen. Ziel der Partnerschaft ist es, weltweit große Infrastrukturprojekte umzusetzen, die hohe Nachhaltigkeits- und Qualitätsanforderungen erfüllen. Zur Unterstützung dieser Vorhaben soll ein eigenes Sekretariat eingerichtet und eine Plattform für eine verbesserte Datenverfügbarkeit für Infrastrukturinvestitionen in Afrika geschaffen werden. Zudem werden Leuchtturmprojekte identifiziert, um gezielt Vorzeigeprojekte in der globalen Infrastrukturentwicklung zu fördern.

Internationale Zusammenarbeit und aktuelle Krisenbewältigung

Im Rahmen des Treffens thematisierten die G7-Entwicklungsminister*innen auch aktuelle Krisen, darunter den Konflikt im Nahen Osten. Sie sprachen sich für eine Deeskalation der Lage sowie die verstärkte Bereitstellung humanitärer Hilfe aus.

Dieser Austausch fand im Vorfeld des G20-Gipfels in Rio de Janeiro sowie der Weltklimakonferenz in Aserbaidschan statt und war Teil einer Reihe internationaler Konferenzen, die die globale Zusammenarbeit in Krisenzeiten betonen.

Die Ergebnisse des Treffens unterstreichen die Rolle der G7 als wichtige Akteurin im Bereich der Entwicklungszusammenarbeit und ihre Bestrebungen, in einer sich wandelnden globalen Ordnung weiterhin fair und partnerschaftlich zu agieren. Laut Informationen des BMZ liegt der Fokus weiterhin auf der Förderung nachhaltiger Entwicklung und der Bekämpfung globaler Ungleichheit.

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