Am 20. Februar 2025 wird der französische Militärstützpunkt in Abidjan offiziell an die Elfenbeinküste übergeben. Die feierliche Zeremonie erfolgt im Beisein der Verteidigungsminister beider Länder, Téné Birahima Ouattara und Sébastien Lecornu, wie aus mit der Angelegenheit vertrauten Kreisen hervorgeht.
Der Transfer des 43. Bataillons der Marineinfanterie (43e BIMA), das im Stadtteil Port-Bouët stationiert war, wurde bereits am 31. Dezember 2024 durch Präsident Alassane Ouattara angekündigt. Die Übergabe ist Teil einer umfassenden Neuausrichtung der französischen Militärpräsenz in Afrika, nachdem Frankreich in den vergangenen Monaten seine Truppen aus Mali, Burkina Faso, Niger und zuletzt auch aus dem Tschad abgezogen hat.
Militärstützpunkt: Hintergrund der Übergabe

Frankreich hatte das 43e BIMA über Jahrzehnte hinweg in der Region stationiert und spielte eine zentrale Rolle in der militärischen Zusammenarbeit mit der Elfenbeinküste. Neben der Ausbildung der ivorischen Streitkräfte unterstützte die Einheit während der Krise nach den Präsidentschaftswahlen 2010-2011 die Operation Licorne zum Schutz der Zivilbevölkerung und zur Stabilisierung der Hauptstadt Abidjan.
Trotz der formellen Übergabe bleibt Frankreich weiterhin sicherheitspolitischer Partner der Elfenbeinküste. Rund 80 französische Soldaten werden weiterhin in Abidjan stationiert bleiben, während das Militärlager in “Camp Thomas d’Aquin Ouattara” umbenannt wird. Diese präsenzreduzierte Strategie entspricht dem neuen Ansatz Frankreichs, seine militärische Präsenz in Afrika weniger sichtbar und verstärkt nach den Bedürfnissen der jeweiligen Gastländer auszurichten.
Regionale Auswirkungen
Der Rückzug französischer Truppen aus mehreren westafrikanischen Staaten erfolgt vor dem Hintergrund wachsender Spannungen zwischen Paris und militärischen Regierungen in der Region. Nach dem Abzug aus Mali, Burkina Faso und Niger beabsichtigt auch Senegal, die Präsenz französischer Soldaten bis Ende 2025 schrittweise zu reduzieren.
Die Elfenbeinküste hingegen bleibt ein zentraler Partner Frankreichs in Westafrika. Laut Experten könnte sich die Zusammenarbeit künftig verstärkt auf Ausbildungsprogramme und den Austausch von sicherheitspolitischem Know-how konzentrieren.
Zukunft der militärischen Kooperation

Der Abzug des 43e BIMA markiert einen Wendepunkt in der Militärstrategie Frankreichs in Afrika. Die Elfenbeinküste wird künftig die Kontrolle über die Militärbasis und deren Infrastruktur übernehmen, während sich die bilaterale Zusammenarbeit zunehmend auf technische Assistenz und operative Beratung verlagert.
Laut Meldungen der Agentur AfricaNews wird die Übergabe am 20. Februar eine symbolische Zäsur darstellen, da sich die Sicherheitsarchitektur Westafrikas weiter verändert. Wie sich diese Umstrukturierungen auf die Stabilität der Region auswirken werden, bleibt abzuwarten.