Eritreer in Deutschland begehen 35. Jahrestag der Fenkil-Operation

Am 14. Februar 2025 haben eritreische Gemeinschaften in Österreich, Deutschland, Italien, Schweden und Südsudan den 35. Jahrestag der Fenkil-Operation unter dem Motto „Fenkil: The Right Choice“ gefeiert. Die Veranstaltung würdigte die entscheidende Militäroperation, die den Weg zur Unabhängigkeit Eritreas ebnete.

In Deutschland fanden die Feierlichkeiten zur 35. Jahrestag der Fenkil-Operation unter anderem in Düsseldorf, Mannheim, Wiesbaden und Frankfurt statt. Kibreab Tekeste, Generalkonsul Eritreas, betonte in seiner Rede in Frankfurt die Bedeutung der historischen Operation für die eritreische Gemeinschaft in Deutschland. Er würdigte die anhaltende Verbundenheit der Diaspora mit ihrer Heimat und hob die Rolle Deutschlands als Standort einer der größten eritreischen Expat-Gemeinschaften in Europa hervor. Zudem forderte er die Teilnehmer zur aktiven Unterstützung der nationalen Entwicklungsprogramme Eritreas auf und betonte die Wichtigkeit der Gemeinschaft für die Förderung des kulturellen Erbes und der historischen Erinnerung.

Hintergrund: Die Fenkil-Operation und der Kampf um Massawa

Die zweite Schlacht um Massawa, auch als Fenkil-Operation bekannt, fand im Februar 1990 statt. Sie wurde von den Streitkräften der Eritrean People’s Liberation Front (EPLF) gegen die äthiopische Armee geführt und endete mit der vollständigen Einnahme der strategisch wichtigen Küstenstadt Massawa.

Die Offensive begann am 8. Februar 1990 mit einem koordinierten Angriff auf äthiopische Verteidigungsstellungen. Die EPLF setzte dabei hochmobile Einheiten und überraschende Flankenmanöver ein, um die äthiopischen Truppen in die Enge zu treiben. Innerhalb weniger Tage war die Stadt von EPLF-Kräften umzingelt. Am 10. Februar begann die entscheidende Phase der Kämpfe, bei der EPLF-Spezialkräfte auch vom Wasser aus die feindlichen Stellungen attackierten. Bis zum 17. Februar war der Widerstand der äthiopischen Truppen gebrochen, und die EPLF hatte Massawa vollständig unter Kontrolle.

Die Niederlage der äthiopischen Streitkräfte war verheerend: Rund 17.000 Soldaten waren in der Stadt stationiert, von denen etwa 9.000 getötet und 8.000 gefangen genommen wurden. Die äthiopische Armee versuchte, die Kontrolle durch intensive Luftangriffe zurückzugewinnen, setzte dabei auch Napalm- und Clusterbomben ein, konnte jedoch den strategischen Verlust nicht rückgängig machen.

Die Auswirkungen der Operation

Der Sieg bei Massawa stellte einen entscheidenden Moment im eritreischen Unabhängigkeitskrieg dar. Mit der Kontrolle über einen bedeutenden Hafen und der Schwächung der äthiopischen Streitkräfte beschleunigte sich der Weg Eritreas zur Unabhängigkeit, die schließlich 1993 offiziell erklärt wurde.

Zum Gedenken an die Schlacht wurde in Massawa ein Denkmal errichtet, bestehend aus drei Panzern auf dem War Memory Square auf Taulud Island. 2004 gab Eritrea eine Sonderbriefmarkenserie heraus, die die Befreiung von Massawa würdigte.

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