Erdoğan vermittelt erfolgreich zwischen Somalia und Äthiopien

Am 11. Dezember 2024 haben die Präsidenten Somalias und Äthiopiens, Hassan Sheikh Mohamud und Abiy Ahmed, während eines von der Türkei vermittelten Treffens in Ankara ihre Bereitschaft zur verstärkten Zusammenarbeit bekräftigt. Die Gespräche, die von Präsident Recep Tayyip Erdoğan moderiert wurden, führten zur Verabschiedung der „Ankara-Erklärung“. Ziel ist es, Spannungen zwischen beiden Ländern abzubauen und eine nachhaltige Grundlage für gemeinsame Interessen zu schaffen.

Ein Meilenstein für gegenseitigen Respekt und Kooperation

Die Ankara-Erklärung unterstreicht das Engagement beider Staaten für Souveränität, territoriale Integrität und die Prinzipien des Völkerrechts. Beide Seiten verpflichteten sich, Differenzen beizulegen und in einer Atmosphäre des gegenseitigen Respekts und der Freundschaft auf eine engere Zusammenarbeit hinzuarbeiten.

Somalia erkannte die Opfer äthiopischer Soldaten in Friedensmissionen der Afrikanischen Union (AU) an und würdigte deren Beitrag zur Stabilität in der Region. Die Erklärung betont, dass zukünftige Kooperationen auf den Prinzipien der Gleichheit und gemeinsamen Vorteile basieren sollen.

Einigung auf kommerzielle Meereszugangsvereinbarungen

Ein zentrales Thema des Treffens war die Klärung des Zugangs Äthiopiens zum Meer. Beide Länder vereinbarten, technische Verhandlungen zur Ausarbeitung einer Vereinbarung bis Juni 2025 aufzunehmen. Diese soll Äthiopien einen gesicherten und nachhaltigen Zugang zum Meer unter der Souveränität Somalias gewährleisten. Die Türkei wird weiterhin als Vermittler in diesen Verhandlungen agieren.

Die Erklärung erwähnte jedoch nicht das kontroverse Abkommen zwischen Äthiopien und Somaliland vom Januar 2024, das Spannungen zwischen Addis Abeba und Mogadischu ausgelöst hatte. Somalia bleibt in seiner Position gefestigt, die territoriale Integrität zu wahren, was die Gespräche in Ankara zusätzlich erleichtern soll.

Türkische Vermittlung als Schlüsselrolle

Präsident Erdoğan wurde von beiden Parteien für seine Rolle als Vermittler gelobt. Die Türkei hat sich verpflichtet, die Umsetzung der Ankara-Erklärung aktiv zu unterstützen und alle weiteren Konflikte durch Dialog und friedliche Mittel zu lösen. Die Beteiligung der Türkei an dieser diplomatischen Initiative spiegelt das wachsende Engagement Ankaras in der Region wider.

Ausblick auf weitere Verhandlungen

Die nächste Phase der Gespräche beginnt im Februar 2025. Beide Seiten betonten, dass die Verhandlungen transparent und im gegenseitigen Einvernehmen verlaufen sollen. Zusätzlich bleibt die Frage offen, wie sich diese Entwicklungen auf Äthiopiens mögliche Beteiligung an der bevorstehenden AU-Friedensmission in Somalia auswirken werden, da Mogadischu bislang eine Zurückhaltung gegenüber äthiopischen Truppen gezeigt hat.

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