Die Afrikanische Entwicklungsbank (AfDB) hat eine Finanzierung in Höhe von 2,5 Milliarden US-Dollar für vorrangige Infrastrukturprojekte in der Vereinigten Republik Tansania zugesagt. Laut Mumina Wa-Kyendo, leitender Verkehrsingenieur im AfDB-Länderbüro in Dar es Salaam, werden mehr als 70 % dieser Mittel in den Ausbau der Verkehrsinfrastruktur investiert, darunter Straßen, Eisenbahnen und Flughäfen.
Investitionen der AfDB in den Transportkorridor Ostafrikas
Ein bedeutendes Projekt, das von dieser Finanzierung profitiert, ist der tansanische Abschnitt der multinationalen Straße Bagamoyo – Pangani – Tanga – Horohoro/Lunga Lunga – Mombasa – Malindi (Kenia). Dieser Abschnitt ist Teil des Küstentransportkorridors Ostafrikas, der von Lamu in Kenia bis nach Mtwara in Tansania reicht. Die AfDB stellt dafür 100 Millionen US-Dollar bereit. Nach Fertigstellung wird die Strecke die Reisezeit zwischen Dar es Salaam und Tanga um etwa eine Stunde verkürzen und die Nutzung der Zentralen Korridors umgehen.

Weitere vorrangige Projekte, die mit AfDB-Mitteln umgesetzt werden, sind die Straßen Nyakanazi – Kabingo – Kasulu – Kumnazi im Westen Tansanias sowie Mawala – Masasi im Süden des Landes. Ebenso werden Investitionen in die Eisenbahnstrecke Tabora – Kigoma – Uvinza – Musongati (Burundi) sowie den internationalen Flughafen Dodoma (Msalato) getätigt.
Internationale Zusammenarbeit und Inspektionsbesuch
Im Rahmen einer zweitägigen Inspektionsmission in Tanga prüften Vertreter der Ostafrikanischen Gemeinschaft (EAC), tansanischer und kenianischer Ministerien sowie regionaler Transportbehörden den Fortschritt der Bauarbeiten. Die Delegation wurde von Robert Achieng, Direktor für Infrastruktur im EAC-Sekretariat, geleitet. Weitere Teilnehmer waren unter anderem Japherson Nnko von der tansanischen Straßenbehörde TANROADS sowie Kimeli Kipchumba, Straßensekretär im kenianischen Ministerium für Straßen und Infrastruktur.
Effiziente Umsetzung als Schlüssel für weitere Finanzierung
Wa-Kyendo betonte, dass eine effiziente Projektumsetzung eine Voraussetzung für zusätzliche Finanzierungszusagen sei. Transportinfrastruktur sei ein zentraler Faktor für Handels- und Integrationsprozesse in der Region. Als positive Beispiele für erfolgreich umgesetzte Infrastrukturprojekte nannte er die Straßen Arusha-Namanga-Athi River sowie Arusha-Holili/Taveta-Voi.

Er wies zudem auf die unklare Zuständigkeit für den Korridor zwischen dem Zentralen und dem Nördlichen Transportkorridor hin. Dies stelle eine Herausforderung dar, die von den EAC-Partnerstaaten dringend geklärt werden müsse.
Priorität für multimodale Korridore in Ostafrika
Achieng erklärte, dass die EAC derzeit Machbarkeits- und Finanzierungsstudien für eine multinationale Schnellstraße Kisumu – Busia/Jinja – Kakira – Malaba durchführt. Diese soll den Waren- und Personenverkehr entlang des Nördlichen Korridors erleichtern. Die Entwicklung der multimodalen Hauptkorridore – Zentraler, Nördlicher sowie Lamu Port-Südsudan-Äthiopien-Korridor (LAPSSET) – sei eine der obersten Prioritäten der EAC. Diese Projekte werden durch Eigenmittel der Mitgliedstaaten sowie durch offizielle Entwicklungshilfe, unter anderem von der AfDB, finanziert.
Die Ergebnisse der Inspektionsmission werden dem nächsten Treffen des EAC-Sektoralen Rats für Verkehr, Kommunikation und Meteorologie zur weiteren politischen Beratung vorgelegt