Dschibouti bestätigt Drohnenangriff nahe der äthiopischen Grenze

Das Verteidigungsministerium von Dschibuti hat bestätigt, dass am 30. Januar ein Drohnenangriff in Addorta, etwa sechs Kilometer von der äthiopischen Grenze entfernt, durchgeführt wurde.

Laut der Erklärung, die am 1. Februar veröffentlicht wurde, wurden dabei „acht Terroristen“ getötet. Das Ministerium räumte jedoch ein, dass es auch zivile Opfer gab, und kündigte eine Untersuchung an, um die genauen Umstände zu klären.

Der Angriff erfolgte nach einer einwöchigen Überwachung des Gebiets, das als „logistische und operative Basis“ der Gruppe identifiziert wurde. Die Regierung von Dschibuti erklärte, dass die Gruppe in „feindlichen Aktivitäten, einschließlich Infiltrationen auf drei verschiedenen Routen“, verwickelt gewesen sei. Diese hätten eine „potenzielle Bedrohung für unsere Vorposten und die strategische Infrastruktur von Assalsee“ dargestellt. Zudem wurde der Gruppe vorgeworfen, gezielte Entführungen von Lehrern in ländlichen Gebieten vorgenommen und die Sicherheit des Assalsee-Tadjourah-Korridors gefährdet zu haben.

Drohnenangriff: Berichte über zivile Opfer und regionale Spannungen

Unabhängig von der offiziellen Darstellung berichten Bewohner dem Medium Addis Standard in der äthiopischen Afar-Region von mehreren Todesopfern durch Drohnenangriffe in der Nacht des 30. Januar. In Siyaru Kebele, Bezirk Elidar, nahe der äthiopisch-dschibutischen Grenze, sollen laut Augenzeugen mehr als acht Menschen getötet worden sein. Unter den Opfern befanden sich laut Berichten auch eine schwangere Frau und zwei Brüder. Vier weitere Personen wurden verletzt, zwei von ihnen werden im Dubti General Hospital behandelt.

Ein Bewohner, der anonym bleiben wollte, erklärte, dass das Gebiet „mehrfach in der Nacht getroffen wurde“. Zudem behauptete ein anderer Anwohner, dass dies „der zweite Angriff innerhalb von zwei Monaten“ gewesen sei und als Vorwand genutzt werde, um die oppositionelle Rebellengruppe FRUD (Front for the Restoration of Unity and Democracy) ins Visier zu nehmen.

Menschenrechtsorganisationen sprechen von Kriegsverbrechen

Die Dschibutische Liga für Menschenrechte (LDDH) gab an, dass die Zahl der Todesopfer noch höher sei. Laut der Organisation seien „14 Menschen getötet worden, darunter vier Frauen“, und die Drohnen hätten „die Nomadenlager die ganze Nacht über bombardiert“. Die LDDH bezeichnete den Angriff als „Kriegsverbrechen, das bewusst afarische Zivilisten ins Visier nimmt“.

Die äthiopische Regierung hat sich bisher nicht zu den Vorfällen geäußert. Die Ereignisse könnten jedoch die ohnehin angespannte Lage an der Grenze weiter verschärfen.

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