Die Konföderation der Staaten des Sahel (AES) setzt auf Visafreiheit trotz Austritt aus der ECOWAS

Freier Personen- und Warenverkehr bleibt gewährleistet

Die Konföderation der Staaten des Sahel (AES) hat den freien Verkehr von Personen und Gütern für Staatsangehörige der Mitgliedsländer der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft (ECOWAS) trotz ihres formellen Austritts aus der Organisation bestätigt. Am 14. Dezember 2024 unterzeichnete der malische Übergangspräsident Assimi Goïta eine Erklärung, die die Freiheit von Visa und das Recht auf Einreise, Aufenthalt und Niederlassung für ECOWAS-Bürger in den AES-Staaten festschreibt.

Diese Entscheidung symbolisiert die Verpflichtung der AES-Staaten zu afrikanischer Solidarität und regionaler Kooperation, auch wenn sie sich politisch neu ausrichten. „Wir fördern ein Afrika, das geeinter und solidarischer ist, indem wir bürokratische Hürden abbauen und die Beziehungen zwischen den Menschen stärken,“ so ein Sprecher der AES.

Gemeinsame Reisedokumente und Rechtsrahmen

Ein weiterer Schritt hin zu mehr Integration ist die geplante Einführung einheitlicher Reisedokumente innerhalb der AES. Diese Maßnahme, die bei einem Treffen der Außenminister der Konföderation am 13. Dezember in Niamey vorgestellt wurde, soll den rechtlichen und logistischen Rahmen für die Harmonisierung des Personenverkehrs schaffen.

Gleichzeitig behalten die Mitgliedsstaaten das Recht, auf Basis ihrer nationalen Gesetzgebung Einreisen abzulehnen, wenn diese als sicherheitspolitisch bedenklich eingestuft werden. Auch der Verkehr privater und gewerblicher Fahrzeuge bleibt unter Beachtung nationaler Regelungen erlaubt.

Strategische Gründe für den Austritt aus der ECOWAS

Der formelle Austritt aus der ECOWAS, der als „irreversibel“ bezeichnet wird, wurde von den Außenministern als notwendig erachtet, um auf divergierende strategische Interessen und die Erwartungen der Bevölkerung besser eingehen zu können. „Wir streben einen souveränen Weg an, der die Autonomie unserer Staaten betont und dabei afrikanische Werte der Solidarität und Zusammenarbeit hochhält,“ sagte Abdoulaye Diop, Außenminister von Mali und derzeitiger Vorsitzender der AES.

Fokus auf Sicherheit und Terrorismusbekämpfung

Neben wirtschaftlicher Integration steht die Sicherheitszusammenarbeit im Mittelpunkt der AES-Aktivitäten. Die gemeinsame Einsatztruppe der Konföderation hat nach Angaben der Außenminister wesentliche Fortschritte in der Terrorismusbekämpfung erzielt. Die Erfolge wurden durch eine verstärkte militärische Koordination und den Einsatz einer vereinten Streitkraft erreicht, die auf die Bedrohung durch terroristische Gruppen wie Boko Haram reagiert.

Ein neuer regionaler Ansatz für Westafrika

Die AES sieht sich als Modell für eine anpassungsfähige regionale Integration, die den lokalen Gegebenheiten und Bedürfnissen besser entspricht. Die Mitgliederstaaten verpflichten sich, Ressourcen zu mobilisieren, um ihre Ziele zu erreichen, und setzen auf eine enge Zusammenarbeit mit anderen afrikanischen und internationalen Organisationen.

Die Konföderation hebt hervor, dass ihr Ansatz auf den Idealen der Charta der Vereinten Nationen und des Gründungsakts der Afrikanischen Union basiert. In der Erklärung wird betont, dass die wirtschaftliche und soziale Entwicklung der Region nur durch Zusammenarbeit und Respekt für die Souveränität der Staaten gelingen kann.

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