Deutschland unterstützt Namibia mit 48 Millionen Euro

Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) hat im Rahmen der namibisch-deutschen Regierungsverhandlungen in Lüderitz eine neue finanzielle Zusage in Höhe von 43,8 Millionen Euro bekannt gegeben. Die Unterstützung entspricht rund 876 Millionen Namibia-Dollar und ergänzt die seit 1990 bestehende Entwicklungszusammenarbeit zwischen beiden Ländern. Die Mittel sollen Projekte in den Bereichen nachhaltige Stadtentwicklung, berufliche Bildung, erneuerbare Energien sowie nachhaltige Bewirtschaftung natürlicher Ressourcen fördern.

Beitrag zur namibischen Energiewende

Namibia verfolgt ehrgeizige Ziele für den Ausbau des Zugangs zu sauberer Energie. Laut dem sechsten Nationalen Entwicklungsplan (NDP 6) soll die Elektrifizierungsquote von derzeit etwa 59 Prozent bis 2030 auf 70 Prozent steigen und bis 2040 einen universellen Zugang erreichen. Deutschland wird Namibia bei der Erweiterung des Zugangs zu Energie insbesondere in peri-urbanen und ländlichen Gebieten unterstützen.

Geplant sind Maßnahmen zur Stärkung institutioneller Kapazitäten im Bereich Planung und Strategieentwicklung sowie Investitionen in dezentrale Energiesysteme. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Entwicklung nachhaltiger Wertschöpfungsketten für Rohstoffe, die für die grüne Energiewende zentral sind.

Förderung der beruflichen Bildung

Deutschland verpflichtet sich zudem, die Unterstützung im Bereich der technischen und beruflichen Bildung fortzusetzen. Der Fokus liegt auf Qualitätsverbesserung und Arbeitsmarktrelevanz sowie auf der stärkeren Einbeziehung von Jugendlichen und marginalisierten Gruppen. Dieser Ansatz entspricht der namibischen Reformagenda im Rahmen der TVET-Policy von 2021.

Beide Regierungen wollen auf bereits erreichten Fortschritten aufbauen, darunter Reformen im Bereich Governance, arbeitsintegriertes Lernen und Programme zur Trainerqualifizierung.

Unterstützung für Naturschutz und Stadtentwicklung

Darüber hinaus unterstreicht Deutschland sein Engagement für das Management natürlicher Ressourcen. Dazu gehören sowohl staatlich verwaltete Nationalparks als auch gemeinschaftlich geführte Schutzgebiete. In der Stadtentwicklung wird der Fokus auf nachhaltige Lösungen in informellen Siedlungen gelegt, die einen wachsenden Anteil der städtischen Bevölkerung Namibias ausmachen.

35 Jahre Entwicklungszusammenarbeit

Die bilaterale Kooperation zwischen Deutschland und Namibia besteht seit 35 Jahren. Deutschland hat seit 1990 mehr als 1,6 Milliarden Euro an finanzieller und technischer Unterstützung bereitgestellt. Das aktuelle Portfolio umfasst rund 60 Projekte, die von der KfW-Entwicklungsbank, der GIZ und der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe umgesetzt werden. Die Finanzierung besteht aus Zuschüssen und zinsvergünstigten Darlehen.

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