Deutschland unterstützt grüne Wasserstoffproduktion in Marokko mit 30 Millionen Euro

Die deutsche Entwicklungszusammenarbeit fördert den Einstieg Marokkos in die grüne Wasserstoffproduktion durch eine Investition in die nachhaltige Düngemittelproduktion. Entwicklungsstaatssekretär Jochen Flasbarth betonte, dass die Finanzierung durch den deutschen PtX-Entwicklungsfonds Marokko den Aufbau einer nachhaltigen Industrie ermögliche. Dies sei ein entscheidender Schritt zur Unabhängigkeit von fossilen Produktionsweisen und schaffe Chancen für Produktionsländer, deutsche Lieferbeziehungen und den Export moderner Technologien.

Marokko verfolgt ehrgeizige Klimaziele und plant, bis 2035 rund 40 % seines Energiebedarfs aus erneuerbaren Quellen zu decken. Das BMZ unterstützt das Land dabei, diese Energiewende sozial gerecht zu gestalten und eine Wasserstoffwirtschaft aufzubauen.

30 Millionen Euro für Wasserstoffproduktion in Jorf

Die deutsche Förderung unterstützt die OCP-Tochter Hydrojeel beim Aufbau einer grünen Wasserstoffanlage in der Industriezone Jorf, etwa 100 Kilometer südlich von Casablanca. Die Anlage wird mit Solar- und Windstrom betrieben und den erzeugten Wasserstoff in grünes Ammoniak umwandeln – ein wichtiger Grundstoff für die chemische Industrie und Düngemittelproduktion.

Hydrojeel plant ab Ende 2026 eine jährliche Produktion von bis zu 100.000 Tonnen grünem Ammoniak, wodurch etwa 300.000 Tonnen CO₂-Emissionen vermieden werden. Mittelfristig soll die Produktion auf drei Millionen Tonnen steigen, um global bis zu zwei Prozent der Ammoniaknachfrage abzudecken.

Dieses Projekt ist Teil des „Green Ammonia Program“ der OCP Group und soll Investitionen in Milliardenhöhe mobilisieren. Ziel ist es, Düngerproduktion klimafreundlicher und unabhängiger von fossilen Importen aus Ländern wie Russland und Belarus zu machen, die derzeit große Mengen grauen Ammoniaks aus Erdgas exportieren.

Deutsch-marokkanische Zusammenarbeit für nachhaltige Wertschöpfung

Die Investition ist Teil der deutsch-marokkanischen Allianz für Klima und Energie. Neben der Finanzierung unterstützt das BMZ Marokko mit Beratung zu Wasserstoff-Strategien, Schaffung wirtschaftlicher Rahmenbedingungen und Förderung von Forschung und Ausbildung im Bereich PtX-Technologien. Ähnliche Kooperationen bestehen mit Brasilien, Südafrika, Tunesien und Algerien.

Der PtX-Entwicklungsfonds richtet sich an innovative Wasserstoffprojekte, die aufgrund ihres Pioniercharakters keine herkömmliche Marktfinanzierung erhalten. Die erste Investition erfolgte 2024 im Rahmen der Hamburg Sustainability Conference für ein Wasserstoffprojekt in Ägypten.

Aktuell läuft bis zum 5. März 2025 die zweite Bewerbungsrunde des Fonds. Förderfähig sind industrielle Wasserstoffprojekte, die nachhaltige lokale Märkte stärken und die Energiewende vorantreiben. Nutzungskonflikte bei Wasser, Land und Strom sollen vermieden und langfristig positive sozio-ökonomische Effekte erzielt werden. Auch deutsche Unternehmen können sich an dem Förderprogramm beteiligen.

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