Daniel Chapo zum neuen Präsidenten der Frelimo-Partei gewählt

Daniel Chapo wurde mit einer überwältigenden Mehrheit von 99,9 % der Stimmen zum sechsten Präsidenten der mosambikanischen Regierungspartei Frelimo gewählt. Die Wahl fand im Rahmen der dritten außerordentlichen Sitzung des Zentralkomitees der Partei in Matola statt. Von 243 abgegebenen Stimmen waren 241 für Chapo, während zwei Stimmen leer blieben.

Filipe Nyusi tritt als Parteipräsident der Frelimo-Partei zurück

Am Vortag hatte der bisherige Parteivorsitzende und ehemalige mosambikanische Präsident Filipe Nyusi offiziell seinen Rücktritt als Präsident der Frelimo-Partei erklärt. Seine letzte Amtshandlung war die Eröffnung der außerordentlichen Sitzung des Zentralkomitees, das seinen Nachfolger wählte. Nyusi hatte zuvor Bedenken geäußert, ob der Parteivorsitz und das Präsidentenamt des Landes von einer Person gleichzeitig ausgeübt werden sollten. Diese Frage soll in einem zukünftigen Parteikongress diskutiert werden.

Die mosambikanische Nichtregierungsorganisation Centre for Public Integrity (CIP) stellte beim Stadtgericht Maputo einen Antrag auf einstweilige Verfügung, um Chapos Ernennung zu verhindern. Das Gericht hatte sich bis Freitagnachmittag jedoch noch nicht dazu geäußert.

Chakil Aboobacar zum neuen Generalsekretär der Frelimo gewählt

Am Freitag wählte das Zentralkomitee Chakil Aboobacar zum neuen Generalsekretär der Partei. Der 46-jährige Aboobacar, zuvor Sekretär für Verwaltung und Finanzen des Zentralkomitees, erhielt 92 % der Stimmen (221 von 239). 18 Stimmen waren leer.

Die Wahl der übrigen Mitglieder des Sekretariats wurde auf das nächste Treffen des Zentralkomitees im März vertagt.

Chapo ruft zu politischem Dialog auf

Nach seiner Wahl betonte Chapo die Bedeutung des politischen Dialogs und der sozialen Einheit. Er kündigte an, die Gespräche über Reformen, die bislang auf Parteien mit parlamentarischer Vertretung beschränkt waren, auf breitere gesellschaftliche Kreise auszuweiten. Dabei sollen insbesondere die Reform des Wahlsystems und die Dezentralisierung thematisiert werden.

Zudem verurteilte Chapo gewaltsame Proteste in Mosambik, die zuletzt zu Plünderungen und Zerstörungen geführt hatten. Er betonte die Notwendigkeit, soziale Werte wie Moral und Ethik zu stärken, um den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu fördern.

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