China stellt Brücke in Südsudan fertig

In Wau, der Hauptstadt des Bundesstaates Western Bahr el Ghazal, ist die 2024 fertiggestellte Clement-Mboro-Brücke auf breite Anerkennung gestoßen. Behörden, Fahrer und Anwohner lobten die von China finanzierte und errichtete Brücke, die als zentrale Verkehrsachse gilt und den alternden Jur-River-Übergang ersetzt.

Strategische Bedeutung für Transport und Handel

Die Clement-Mboro-Brücke verbindet die Hauptstadt Juba mit den Bundesstaaten Lakes, Northern Bahr el Ghazal, Unity und Western Equatoria sowie mit der Region Abyei und dem Sudan im Norden. Während die alte Jur-River-Brücke weiterhin leichtere Fahrzeuge aufnimmt, ist die neue Brücke für Lkw bis zu 40 Tonnen ausgelegt.

Julio Bensncio Mongo, Minister für Straßen und Brücken von Western Bahr el Ghazal, bezeichnete das Bauwerk als „großen Erfolg der nationalen Regierung“ und als sichtbares Symbol der Zusammenarbeit zwischen China und Südsudan. Er verglich die Brücke mit der Freiheitsbrücke in Juba und betonte, dass die Regierung weitere Unterstützung Chinas zur Entwicklung von Straßenprojekten, etwa entlang der Wau–Raja-Verbindung, anstrebe.

Stimmen aus der Bevölkerung

Lokale Fahrer begrüßten die Entlastung des Verkehrsflusses, wiesen aber auf weitere Defizite hin. „Dieses Bauwerk ist sehr gut für uns, aber die Regierung sollte den Ausbau der Fernstraßen beschleunigen“, erklärte Fahrer Bak Ayuel Bak. Ein anderer Fahrer forderte zusätzliche Verkehrslenkung, um Unfälle am Brückenzugang zu verringern.

Auch Dorfälteste lobten die Brücke, mahnten jedoch breitere Entwicklungsmaßnahmen an. „Die Brücke hat den Verkehr erleichtert, aber wir brauchen auch Fortschritte in Landwirtschaft und Bildung“, sagte ein Anwohner aus einem Dorf östlich des Flusses.

Sultan Achor betonte die Notwendigkeit von Investitionen in das Gesundheitswesen: „Wir sind froh über die Brücke, aber wir brauchen auch Krankenhäuser, Schulen und medizinische Ausstattung.“

Infrastruktur als Ausgangspunkt für Entwicklungsforderungen

Die Brücke ist nicht nur ein funktionales Bauwerk, sondern auch ein sozialer Treffpunkt. Am Wochenende nutzen Einwohner sie als Ausflugsziel. Juleta Nabaiba von der zivilgesellschaftlichen Organisation Alliance for Land Rights wies zudem auf die sicherheitsrelevante Wirkung hin: „Die alte Jur-River-Brücke war für viele eine Quelle der Angst. Die Clement-Mboro-Brücke vermittelt nun ein Gefühl von Stabilität und Verlässlichkeit.“

Sie und andere Stimmen forderten China auf, sein Engagement über Infrastrukturprojekte hinaus auszuweiten. Besonders betont wurde der Wunsch nach Bildungs- und Ausbildungsinitiativen, die südsudanesischen Jugendlichen Zugang zu Ingenieur- und Medizinstudien ermöglichen sollen.

Symbol für Partnerschaft mit China

Die Brücke wird sowohl als technische Errungenschaft als auch als Symbol der außenpolitischen Zusammenarbeit betrachtet. Lokale Behörden und die Bevölkerung sehen in ihr ein Beispiel für die wachsenden Beziehungen zwischen China und Südsudan, fordern jedoch zugleich eine Ausweitung auf andere Entwicklungssektoren.

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