Bayerns Ministerpräsident Markus Söder reist nach Südafrika

Ministerpräsident Dr. Markus Söder reist vom 1. bis 5. November 2025 gemeinsam mit Staatskanzleiminister Dr. Florian Herrmann in die Republik Südafrika. Ziel ist die Hauptstadt Kapstadt in der südafrikanischen Partnerprovinz Westkap. Die Reise steht im Zeichen der Vertiefung der bilateralen Beziehungen, des Ausbaus wissenschaftlicher Kooperationen und der Teilnahme an der internationalen Regierungschefkonferenz „Regional Leaders Summit“.

Bayern und Westkap feiern 30 Jahre Partnerschaft

Der Besuch erfolgt auf Einladung von Westkaps Premierminister Alan Winde und fällt mit dem 30-jährigen Bestehen der Partnerschaft zwischen Bayern und Westkap zusammen. Neben einem Treffen mit Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa sind Gespräche mit Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft geplant.

Söder: „Afrika ist ein Kontinent der Chancen“

Ministerpräsident Söder bezeichnete die Reise als Fortsetzung der 2019 beschlossenen Afrikastrategie des Freistaats Bayern:

„Afrika ist ein Kontinent der Chancen, und Südafrika ist einer unserer wichtigsten Partner. Der Empfang bei Präsident Cyril Ramaphosa ist eine große Ehre. Bayern und Westkap verbindet eine starke Forschungslandschaft und wirtschaftliche Dynamik. Westkap ist quasi das Bayern Südafrikas.“

Die Partnerschaft soll insbesondere in den Bereichen Wissenschaft, Forschung und Innovation weiter vertieft werden. Geplant ist die Gründung einer „Zukunftsachse Bayern–Westkap“ als Plattform für Hochschulkooperationen und eine neue Biotech-Initiative. Zahlreiche bayerische Universitäten und Hochschulen werden im Rahmen der Reise entsprechende Partnerschaftsabkommen unterzeichnen.

Konferenz der Partnerregionen – Regional Leaders Summit

Der Regional Leaders Summit wurde 2002 auf Initiative des Freistaats Bayern gegründet und findet nun zum zwölften Mal statt. Neben Bayern und Westkap gehören Georgia (USA)Québec (Kanada)São Paulo (Brasilien)Shandong (China) und Oberösterreich (Österreich) zu den Mitgliedsregionen. Zusammen repräsentieren sie rund 187 Millionen Menschen.

Das Motto der diesjährigen Konferenz lautet „Wachstum durch wirtschaftliche Widerstandsfähigkeit“. Ziel ist die Förderung internationaler Zusammenarbeit und die Entwicklung gemeinsamer Strategien für nachhaltiges Wirtschaftswachstum, Forschung und Krisenresilienz.

Begegnungen und Eindrücke in Südafrika

Während seines Aufenthalts absolvierte Söder mehrere symbolträchtige Termine:

  • Robben Island: Beim Besuch der ehemaligen Gefängnisinsel, auf der Nelson Mandela fast 30 Jahre inhaftiert war, legte Söder einen Gedenkstein im Steinbruch nieder. Er sprach von „tiefem Respekt und Demut vor allen Opfern von Rassismus“ und würdigte Mandela als „eine der bedeutendsten Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts“.
  • Township-Besuch in Kapstadt: Gemeinsam mit Westkaps Gesundheitsministerin Mireille Wenger besuchte Söder soziale Projekte zur Förderung von Kindern und Jugendlichen. Seit 2019 unterstützt Bayern im Rahmen seiner Afrikastrategie einen Fußballplatz in einem Township und engagiert sich in der Gewaltprävention. Über die Hanns-Seidel-Stiftung fließen seit 2018 rund vier Millionen Euro in Bildungs- und Präventionsmaßnahmen.
  • Kultureller Austausch: Auf einer Bootsfahrt mit Westkaps Kultur- und Sportminister Ricardo Mackenzie betonte Söder die Bedeutung der zwischenmenschlichen Beziehungen. Er beschrieb die Partnerschaft als „freundschaftlich und von Vertrauen geprägt“.

Bedeutung für Bayerns Afrikastrategie

Südafrika gilt als Bayerns wichtigster Handelspartner auf dem afrikanischen Kontinent. Die aktuelle Reise ist nach Äthiopien (2019) und Ägypten (2024) Söders dritte Afrika-Mission und unterstreicht den Anspruch, langfristige Partnerschaften auf Augenhöhe zu etablieren.

Das 2019 verabschiedete „Afrikapaket“ des Freistaats Bayern fördert Projekte in den Bereichen berufliche Bildung, Kinder- und Jugendarbeit sowie Sicherheit in Townships. Mit der neuen wissenschaftlichen Allianz soll die Zusammenarbeit nun auch in Hochtechnologie, Forschung und Wirtschaft vertieft werden.

„Dialog und Partnerschaft sind unsere Antwort auf die Herausforderungen der Zeit. Bayern setzt auf Wissenschaft und Forschung als Herzstück der internationalen Zusammenarbeit“, erklärte Söder beim Auftakt der Konferenz.

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