LEONI erweitert Automobilproduktion in Ägypten

Ägyptens Premierminister Mostafa Madbouly hat in Badr City eine neue Fertigungsstätte von LEONI Egypt eröffnet. Mit dem Ausbau seiner Kabelbaumproduktion stärkt der deutsche Automobilzulieferer seine Präsenz im Land und unterstreicht die Rolle Ägyptens als regionaler Industriestandort für konventionelle und elektrische Fahrzeugkomponenten.

Ausbau der Kabelbaumproduktion in Ägypten

Die neue Anlage umfasst 14.000 Quadratmeter und ergänzt die bestehenden Produktionskapazitäten von LEONI Egypt. Laut Angaben des Unternehmens produziert der Standort täglich rund 45.000 Kabelbäume im Drei-Schicht-Betrieb. Der Ausbau ist Teil einer langfristigen Industrieentwicklung, die internationale Zulieferer anzieht und Ägyptens industrielle Wertschöpfungsketten erweitert.

Madbouly erklärte bei der Eröffnung, dass Ägypten sich zu einem globalen Zentrum für die Herstellung von Kabelbäumen entwickelt habe. Internationale Unternehmen verlagerten zunehmend Teile ihrer Wertschöpfung in das Land, gestützt auf Arbeitskräftepotenziale, Standortvorteile und die staatliche Industrialisierungsstrategie.

Bedeutung für globale Lieferketten

LEONI Germany zählt zu den größten Herstellern von Kabelbaumsystemen für Verbrenner- und Elektrofahrzeuge und betreibt Werke in rund 30 Ländern. Die ägyptische Tochtergesellschaft hat sich innerhalb dieses Netzwerks als wichtiger Produktionsstandort etabliert. 2024 erreichten die Exporte von LEONI Egypt nach Unternehmensangaben einen Wert von 240 Millionen Euro und platzierten das Unternehmen auf Rang zwei der Exporteure in den ägyptischen Freizonen.

Am 4. November 2025 unterzeichnete LEONI zudem einen Vertrag mit der Industrial Development Authority über den Erwerb eines 92.000 Quadratmeter großen Grundstücks für einen neuen Industriekomplex. Damit soll die Expansion des Unternehmens fortgeführt und die Integration Ägyptens in globale Lieferketten weiter vertieft werden.

Produktionstechnologie und E-Mobilität

Während des Rundgangs besichtigte der Premierminister mehrere Produktionsabschnitte, darunter eine lokal gefertigte Maschine zur Kunststoffisolierung sowie Fertigungseinheiten für Armaturenbrettkomponenten, die unter anderem für BMW- und Mini-Modelle bestimmt sind. Madbouly inspizierte zudem Produktionslinien für Kabelbäume unterschiedlicher Fahrzeugsysteme sowie eine spezialisierte Einheit für Lade- und Hochvoltkabelbäume der fünften BMW-Elektrofahrzeuggeneration.

Der Besuch verweist auf die wachsende Bedeutung Ägyptens im Bereich der Elektromobilität. Internationale Hersteller integrieren ägyptische Produktionsstätten zunehmend in ihre globalen Lieferketten für elektrische Antriebssysteme.

LEONI will Arbeitsumfeld in Ägypten stärken

Madbouly führte Gespräche mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu Arbeitsbedingungen, Ausbildungswegen und Löhnen. Beschäftigte äußerten sich positiv über ihre Tätigkeit und die öffentliche Anerkennung durch den Besuch.

Die Eröffnung der Fertigungsstätte erfolgt vor dem Hintergrund der staatlichen Strategie, industrielle Produktion auszubauen und ausländische Direktinvestitionen zu erhöhen. Die Entwicklung eines wettbewerbsfähigen Automobilsektors gilt dabei als zentraler Baustein der wirtschaftlichen Transformationsagenda.

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