Das namibische Gesundheitsministerium hat den Ausbruch des Krim-Kongo-hämorrhagischen Fiebers (CCHF) bestätigt. Gesundheitsministerin Esperance Luvindao erklärte, dass ein Patient, der am 18. November in einer medizinischen Einrichtung in Windhoek mit symptomenkonsistenten Beschwerden aufgenommen wurde, am folgenden Tag verstarb. Laboruntersuchungen bestätigten daraufhin die Infektion mit dem Virus. Luvindao sprach der Familie des Verstorbenen ihr Beileid aus.
Bestätigung eines laborbestätigten Falls in Windhoek
Nach Angaben der Ministerin erfüllt die Bestätigung eines einzigen Falls die Kriterien der Weltgesundheitsorganisation für die Ausrufung eines Ausbruchs, da die Erkrankung eine hohe Sterblichkeit aufweist und sich rasch ausbreiten kann. Sie sagte: „Während wir die Öffentlichkeit dazu aufrufen, nicht in Panik zu geraten, möchten wir versichern, dass das Ministerium alle notwendigen Maßnahmen ergreift, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen.“
Eigenschaften und Übertragungswege des Virus

Das Gesundheitsministerium beschreibt CCHF als schwere virale hämorrhagische Erkrankung, die vor allem durch Stiche infizierter Zecken übertragen wird, insbesondere durch Arten der Gattung Hyalomma. Weitere Übertragungswege sind der Kontakt mit infiziertem Vieh, Tierblut oder Gewebe, etwa beim Schlachten und Zerlegen.
Auch eine Weitergabe von Mensch zu Mensch ist möglich. Dies betrifft vor allem Situationen mit Kontakt zu infiziertem Blut oder anderen Körperflüssigkeiten. Das Risiko erhöht sich in Gesundheitseinrichtungen, wenn Maßnahmen zur Infektionsprävention nicht konsequent umgesetzt werden.
Namibia hat in den Jahren 2016 bis 2023 bereits Ausbrüche des Virus verzeichnet, bei denen insgesamt sieben Fälle und vier Todesfälle dokumentiert wurden. Dies entspricht einer Sterblichkeitsrate von 57 Prozent.
Symptome und Krankheitsverlauf
Die Symptome treten laut Gesundheitsministerium häufig plötzlich auf. Typisch sind Fieber, Muskelschmerzen, Schwindel, Kopfschmerzen, Augenschmerzen und Lichtempfindlichkeit. Laut Luvindao können im Verlauf zusätzlich Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Bauchschmerzen auftreten. Schwerere Verläufe sind mit Blutungen und Organversagen verbunden.
Da es weder einen Impfstoff noch eine spezifische Therapie gibt, bleibt eine frühzeitige Diagnostik in Verbindung mit intensiver unterstützender medizinischer Betreuung entscheidend.
Präventionsmaßnahmen für die Bevölkerung

Das Ministerium ruft insbesondere Personen, die in landwirtschaftlichen oder tierhaltenden Bereichen tätig sind, zu erhöhter Aufmerksamkeit auf. Dazu zählen Landwirte, Viehhalter und Bewohner von Regionen mit hoher Zeckenaktivität.
Empfohlen werden Schutzkleidung in Gras- und Buschgebieten sowie regelmäßige Kontrollen von Kleidung und Haut nach Aufenthalten im Freien. Viehhalter werden aufgefordert, Tiere regelmäßig gegen Zeckenbefall zu behandeln und Gebiete mit hoher Zeckendichte zu meiden, insbesondere während saisonaler Spitzenzeiten.
Menschen, die in Schlachtbetrieben oder bei der Tierverarbeitung arbeiten, sollen laut Ministerium Handschuhe und Schutzkleidung tragen. Tiere sollten zwei Wochen vor der Schlachtung behandelt oder isoliert werden, um den Zeckenbefall zu reduzieren.
Zur Vermeidung von Mensch-zu-Mensch-Übertragungen empfiehlt das Ministerium, engen Kontakt mit erkrankten oder potenziell infizierten Personen zu vermeiden, strikte Handhygiene einzuhalten und bei Pflegehandlungen Schutzmaterial wie Handschuhe zu verwenden.
Maßnahmen des Gesundheitsministeriums
Das Ministerium überwacht nach eigenen Angaben die Lage kontinuierlich und arbeitet mit relevanten Partnern zusammen, um die Überwachung zu verstärken und Gesundheitseinrichtungen vorzubereiten. Personen mit Symptomen, insbesondere nach Zeckenstichen oder engem Kontakt mit Tieren, sollen sich umgehend medizinisch untersuchen lassen.
Weitere Informationen sollen bereitgestellt werden, sobald neue Erkenntnisse vorliegen.