Ägyptens Präsident Abdel Fattah Al-Sisi hat die feste Verpflichtung seines Landes zur Religionsfreiheit und zum Schutz der Glaubensausübung hervorgehoben. Bei einem Treffen am Dienstag in Kairo mit einer Delegation des Weltkirchenrates (World Council of Churches, WCC) unter Leitung von Generalsekretär Rev. Jerry Pillay betonte Al-Sisi die Bedeutung des interreligiösen Dialogs als Grundlage für Toleranz, friedliches Zusammenleben und Stabilität.
An dem Gespräch nahm auch Papst Tawadros II., Patriarch der Koptisch-Orthodoxen Kirche von Alexandria, teil.
Erste Weltkirchenversammlung in Afrika und Asien seit 1927
Laut Regierungssprecher Mohamed El-Shenawy begrüßte Al-Sisi die Delegation und gratulierte ihr zur erfolgreichen Durchführung der 6. Vollversammlung des Weltkirchenrates, die erstmals seit 1927 in Afrika und Asien stattfand. Gastgeber war die Koptisch-Orthodoxe Kirche im ägyptischen Wadi El-Natrun, einem historischen Zentrum des frühen Christentums.
Al-Sisi hob hervor, dass die Wahl Ägyptens als Austragungsort die „historische und spirituelle Rolle des Landes als Ort des Friedens und des Zusammenlebens“ unterstreiche.
Ägyptens Rolle in Gaza und Sudan gewürdigt

Im weiteren Verlauf des Treffens berichtete der Präsident über Ägyptens Bemühungen, den Krieg im Gazastreifen zu beenden, sowie über die Organisation des Friedensgipfels von Scharm El-Scheich.
Er rief den Weltkirchenrat und andere religiöse Institutionen dazu auf, Waffenstillstandsinitiativen zu unterstützen und sich am Wiederaufbau des Gazastreifens zu beteiligen.
Die Delegationsmitglieder äußerten ihre Anerkennung für die diplomatischen Bemühungen Kairos und lobten Al-Sisis „Führungsstärke als Modell für Krisenmanagement“, das weltweit Respekt finde. Sie betonten zugleich ihre Hoffnung auf Gerechtigkeit und Frieden in Gaza, Sudan, der Ukraine, Myanmar und anderen Konfliktregionen.
Besonders hervorgehoben wurde Ägyptens Aufnahme von mehr als fünf Millionen Geflüchteten aus dem Sudan, die Zugang zu öffentlichen Dienstleistungen unter denselben Bedingungen wie ägyptische Staatsbürger erhielten. Diese Politik bezeichneten die Delegierten als „einzigartig und human“. Präsident Al-Sisi ergänzte, dass insgesamt rund zehn Millionen Menschen, die vor Kriegen und Krisen geflohen seien, in Ägypten Zuflucht gefunden hätten.
Fortschritte bei Religionsfreiheit und Kirchenbau
Der Weltkirchenrat würdigte außerdem die in den vergangenen Jahren erzielten Fortschritte beim Bau neuer Kirchensowie das klare Bekenntnis des Staates zur Religionsfreiheit. Positiv hervorgehoben wurde auch die jährliche Teilnahme Al-Sisis an den Weihnachtsfeierlichkeiten der Koptisch-Orthodoxen Kirche, die als Symbol für den interreligiösen Zusammenhalt im Land gilt.
As leave Egypt and the @Oikoumene #WCC Sixth World Conference on Faith and Order, my heart is filled with joy and rejoicing, with pride and thanksgiving, and with a renewed sense of hope in the ecumenical journey. I am thankful for the warmth, hospitality, strength and resilience… pic.twitter.com/P22wFGwbk7
— Archbishop Angaelos (@BishopAngaelos) October 29, 2025
Religion als Faktor für Frieden und Verständigung

„Nur durch den Dialog der Religionen können wir die Grundlagen einer friedlichen Welt festigen“, sagte er laut der Präsidialkanzlei.
„Nur durch den Dialog der Religionen können wir die Grundlagen einer friedlichen Welt festigen“, sagte er laut der Präsidialkanzlei.