Die Regierung des Tschad hat eine Reihe von Veränderungen in ihrer diplomatischen Vertretungspolitik bekannt gegeben. Ziel ist es, die Ressourcen des Landes effizienter einzusetzen und gleichzeitig bestehende bilaterale Beziehungen aufrechtzuerhalten.
Schließungen in Afrika und im Nahen Osten
Die tschadische Botschaft in Côte d’Ivoire, so eine offizielle Mitteilung, schließt. Zuständig für die bilateralen Angelegenheiten zwischen Abidjan und N’Djamena ist künftig die Botschaft des Tschad in Cotonou, Benin. Die Regierung betonte, dass die Maßnahme die „exzellenten Beziehungen und historischen Bande“ zwischen beiden Ländern nicht beeinträchtige.
Ebenfalls betroffen ist die Botschaft in Israel. Diese Schließung hat haushaltspolitische Gründe. Zudem wird die tschadische Botschaft in Gabun geschlossen, wobei die diplomatische Zuständigkeit an die Botschaft in Malabo, Äquatorialguinea, übergeht. Auch hier stellte N’Djamena klar, dass die Maßnahme nicht als Belastung des bilateralen Verhältnisses verstanden werden solle.
Darüber hinaus wird das Generalkonsulat in Istanbul eingestellt. Künftig übernimmt die tschadische Botschaft in Ankara die konsularischen Aufgaben.
Neue diplomatische Vertretung in Kigali
Parallel zu diesen Rückzügen kündigte die Regierung die Eröffnung eines Generalkonsulats in Kigali, Ruanda, an. Die neue Vertretung soll die wirtschaftlichen, kulturellen und konsularischen Beziehungen zwischen Tschad und Ruanda ausbauen. Das Konsulat untersteht formal der Zuständigkeit der tschadischen Botschaft in der Republik Kongo.
Diplomatische Rationalisierung
Mit den Anpassungen verfolgt der Tschad nach eigenen Angaben eine Politik der Rationalisierung seiner Auslandsvertretungen. Diese solle es ermöglichen, mit begrenzten Mitteln eine effektive diplomatische Präsenz zu sichern, ohne die freundschaftlichen Beziehungen zu den betroffenen Staaten zu beeinträchtigen. Vertretungen in Europa sind, Stand jetzt, nicht von Schließungen betroffen.