Selbstreflexion der Präsidentschaft Mauretaniens in der Afrikanischen Union

Mauretaniens Amtszeit an der Spitze der Afrikanischen Union (AU) unter der Präsidentschaft von Staatschef Mohamed Ould Cheikh El-Ghazouani von Februar 2024 bis Februar 2025 wurde als voller Erfolg gewertet. Dies betonte der mauretanische Außenminister Mohamed Salem Ould Merzoug in einem Interview mit der Agence Mauritanienne d’Information (AMI), wenige Tage nach der Übergabe des Vorsitzes an den angolanischen Präsidenten Joao Lourenço.

Herausforderungen der Präsidentschaft

Trotz globaler Krisen, darunter der Ukraine-Krieg und der Konflikt im Nahen Osten, führte Mauretanien die AU mit hoher Verantwortung und strategischer Vision. Präsident El-Ghazouani setzte sich für afrikanische Integration, Krisenbewältigung und strukturelle Reformen ein. Besonders hervorzuheben ist die erfolgreiche Reform der AU-Kommission, die klare Regeln für die Wahl des Kommissionspräsidenten und anderer Führungsposten etablierte.

Schwerpunkte der Präsidentschaft

Während seiner Amtszeit konzentrierte sich Mauretanien auf:

  • Friedenssicherung: Vermittlung in Konflikten, Förderung diplomatischer Lösungen und Stärkung afrikanischer Sicherheitsmechanismen. Präsident El-Ghazouani setzte sich aktiv für Mediationen in regionalen Krisen ein und arbeitete eng mit internationalen Partnern zusammen, um nachhaltige Sicherheitsstrategien zu entwickeln. Zudem wurden Maßnahmen zur Stärkung der AU-Friedensmissionen ergriffen, um afrikanische Lösungen für afrikanische Konflikte zu fördern.
  • Wirtschaftliche Integration: Förderung von intraafrikanischem Handel durch den Ausbau der Afrikanischen Freihandelszone (AfCFTA), Verbesserung der Energieinfrastruktur zur Gewährleistung nachhaltiger Versorgung, sowie Initiativen zur Schuldenbewältigung für wirtschaftlich schwächere Mitgliedsstaaten. Besondere Bedeutung hatte hierbei die Zusammenarbeit mit internationalen Finanzinstitutionen zur Restrukturierung bestehender Schulden und Mobilisierung neuer Investitionen für nachhaltiges Wachstum.
  • Landwirtschaft und Ernährungssicherheit: Initiierung eines Gipfels zur Boden- und Düngemittelpolitik in Malabo zur Entwicklung nachhaltiger landwirtschaftlicher Strategien. Schwerpunkt war die Verbesserung der Bodenqualität durch gezielte Maßnahmen zur Bodenfruchtbarkeit und die Förderung einer afrikanischen Düngemittelproduktion. Zudem wurde ein Aktionsplan für die Modernisierung landwirtschaftlicher Praktiken verabschiedet, um langfristig die Nahrungsmittelversorgung auf dem Kontinent zu sichern und die Abhängigkeit von Importen zu reduzieren.
  • Gesundheitswesen: Zusammenarbeit mit der WHO zur Bekämpfung von Epidemien sowie zur Verbesserung der medizinischen Infrastruktur in Afrika. Während der Präsidentschaft Mauretaniens wurden Maßnahmen zur Stärkung nationaler Gesundheitssysteme gefördert, darunter die Einrichtung von Frühwarnmechanismen für Krankheitsausbrüche und die Erhöhung der Kapazitäten für Impfstoffproduktion auf dem Kontinent. Zudem wurde die Initiative zur lokalen Herstellung essenzieller Medikamente vorangetrieben, um die Abhängigkeit Afrikas von Importen zu reduzieren und die Gesundheitsversorgung langfristig zu verbessern.
  • Afrikas globale Rolle: Die Afrikanische Union wurde als Vollmitglied in die G20 aufgenommen, wodurch der Kontinent eine stärkere Stimme in globalen Wirtschafts- und Finanzfragen erhält. Dies ermöglicht eine direktere Mitgestaltung internationaler Wirtschaftsstrategien und Finanzpolitiken. Zudem gelang es, einen ständigen Sitz im Verwaltungsrat des Internationalen Währungsfonds (IWF) zu sichern, was die Einflussnahme Afrikas auf globale Finanzentscheidungen erheblich stärkt. Dies markiert einen bedeutenden Schritt zur wirtschaftlichen Eigenständigkeit und besseren Repräsentation Afrikas in multilateralen Institutionen.
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