Angela Dwamena Aboagye, Geschäftsführerin der Ark Foundation Ghana, fordert verstärkt die Einbeziehung von Frauen in Regierungsgremien und Führungspositionen. Laut MyJoyOnline richtet sich ihre Kritik vor allem gegen die Auswahlkriterien des regierenden National Democratic Congress (NDC) für Metropolitan, Municipal und District Chief Executives (MMDCEs), die ihrer Ansicht nach Frauen systematisch benachteiligen.
Angela Dwamena Aboagye kritisiert die NDC

In einem Interview bei JoyNews’ „The Probe“ mit Emefa Apawu am 9. Februar 2025 betonte Aboagye: „Was die Einbeziehung von Frauen betrifft, ist die Diskussion bislang nicht sehr intensiv.“ Sie verwies darauf, dass die Kriterien des NDC – insbesondere die Forderung nach aktiver Parteipolitik und der Besitz von Parteikarten – Frauen nahezu von vornherein ausschließen. „Wenn man sich die von der NDC festgelegten Kriterien für die Auswahl von MMDCEs anschaut, erkennt man, dass diese im Wesentlichen Frauen benachteiligen – nicht, um ihnen besondere Vorteile zu gewähren, sondern um die kulturellen und strukturellen Barrieren offenzulegen, die Frauen in diesem Kontext behindern“, so Aboagye.
Auch in Bezug auf die Zusammensetzung des Kabinetts kritisiert Aboagye die bestehenden Rahmenbedingungen. Präsident Mahama hat bislang 56 Ministerienposten besetzt und angekündigt, in den kommenden Tagen die Namen der verbleibenden vier Minister zu veröffentlichen. Dabei wurde ein Zielwert von 30 % weiblicher Besetzung genannt. Aboagye äußerte jedoch Bedenken, dass die strengen Auswahlkriterien eine adäquate Beteiligung von Frauen erschweren könnten.
Neben den Ministerien kritisierte die Aktivistin auch den Mangel an weiblicher Beteiligung beim Council of State. Die unzureichende Repräsentation von Frauen in diesem wichtigen Gremium wirft Fragen zur Geschlechtergerechtigkeit in der ghanaischen Politik auf. Aboagye betonte, dass es nicht an der Bereitschaft der Frauen mangelt, politisch aktiv zu werden – vielmehr seien es die kulturell geprägten Strukturen und restriktiven Kriterien, die den Zugang zu Führungspositionen behindern.
Ark Foundation: Eine aktive NGO in Ghana
Die Ark Foundation Ghana, unter der Leitung von Aboagye, setzt sich für einen umfassenden Wandel ein, um mehr qualifizierte Frauen in politische Entscheidungsprozesse einzubinden. Die Aktivistin argumentiert, dass eine breitere Repräsentation weiblicher Stimmen nicht nur zur Förderung der Gleichstellung beitragen würde, sondern auch zu einer ausgewogeneren und inklusiveren Politikgestaltung. Ihre Forderungen richten sich nicht gegen die Prinzipien der Parteipolitik, sondern zielen darauf ab, strukturelle Hindernisse abzubauen und gleiche Chancen zu schaffen.
Die Diskussion um die Einbeziehung von Frauen in Führungspositionen gewinnt in Ghana zunehmend an Bedeutung. Die von Aboagye geäußerte Kritik an den bestehenden Auswahlkriterien des NDC spiegelt eine breitere Debatte wider, in der es um die Überwindung traditioneller Barrieren und die Förderung von Diversität in der politischen Landschaft geht. Die Stimmen von Aktivistinnen wie Angela Dwamena Aboagye unterstreichen, dass es notwendig ist, bestehende Prozesse kritisch zu hinterfragen und gegebenenfalls zu reformieren, um eine nachhaltige Gleichstellung zu erreichen.
Die aktuelle Debatte, die laut MyJoyOnline in zahlreichen Medien thematisiert wird, könnte als Impuls für weitergehende Reformen in der ghanaischen Regierungspolitik dienen. Eine Überarbeitung der Auswahlkriterien und eine gezielte Förderung von Frauen in politischen Führungspositionen würden nicht nur den Prinzipien der Geschlechtergerechtigkeit entsprechen, sondern auch zur Effizienz und Ausgewogenheit in der Entscheidungsfindung beitragen.