Am 23. November 2024 wurde in Dakhla, Marokko, die Afrikanische Akademie der Gesundheitswissenschaften (African Academy of Health Sciences, AAHS) offiziell ins Leben gerufen. Die von der Mohammed VI Stiftung für Wissenschaft und Gesundheit initiierte Akademie verfolgt das Ziel, eine Plattform für Forschung, Lehre und Innovation zu schaffen, die den spezifischen Herausforderungen des afrikanischen Kontinents gerecht wird.
Eine Vision für Afrikas Gesundheit
Laut dem marokkanischen Gesundheitsminister Amine Tahraoui verkörpert die AAHS eine visionäre Antwort Afrikas auf eigene Gesundheitsprobleme. „Die Akademie ist weit mehr als ein Projekt – sie ist eine Vision einer souveränen und vereinten Afrika, das seine Talente und sein Wissen mobilisiert, um die Herausforderungen der Zukunft zu meistern,“ erklärte Tahraoui bei der Einweihung.
Mit einem Fokus auf die Ausbildung der nächsten Generation afrikanischer Gesundheitsführer, Innovation in der medizinischen Forschung und der Förderung von Süd-Süd-Kooperationen soll die AAHS die Basis für ein nachhaltiges, exzellentes Gesundheitssystem auf dem Kontinent schaffen.
Infrastruktur und Ziele der Akademie
Die Akademie, die auf einem 47 Hektar großen Campus errichtet wurde, bietet Platz für 3.000 Studierende und beherbergt unter anderem ein Big-Data-Zentrum und ein afrikanisches Gesundheitsobservatorium. Ziel ist es, die Forschung auf dem Kontinent zu stärken und Lösungen zu entwickeln, die an die spezifischen Bedürfnisse Afrikas angepasst sind.
Zu den wichtigsten Aufgaben gehören:
- Förderung der Forschung und Innovation: Multinationale Forschungsprojekte sollen technische und medizinische Lösungen entwickeln.
- Integration neuer Technologien: Digitalisierung und Big Data spielen eine Schlüsselrolle.
- Anpassung der Ausbildung: Gesundheitsausbildungen sollen auf die Realitäten Afrikas zugeschnitten werden.
- Schaffung einer kooperativen Plattform: Netzwerke von Experten und Institutionen aus ganz Afrika sollen gute Praktiken austauschen und Strategien entwickeln.
Internationale und regionale Zusammenarbeit
Der Standort Dakhla, eine strategische Verbindung zwischen Marokko und Subsahara-Afrika, wurde bewusst gewählt, um die Rolle der Akademie als Brücke für eine verstärkte afrikanische Integration zu symbolisieren. Unterstützt wird das Projekt von internationalen Organisationen wie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der europäischen Pharmabranche.
Die Akademie hat zudem ein starkes Mandat für die Förderung von Süd-Süd-Kooperationen, ein Grundprinzip der marokkanischen Außenpolitik. Gesundheitsminister Tahraoui betonte, dass diese Kooperation konkrete Fortschritte durch greifbare Aktionen bringe, wie sie in der Akademie verwirklicht werden sollen.
Förderung von Innovation und Zusammenarbeit
Professor Léonie Claudine Lougué/Sorgho, ehemalige Gesundheitsministerin Burkina Fasos, wurde als Mitglied der Akademie berufen und bezeichnete die Initiative als einen „Ehrenmoment für Burkina Faso und den gesamten Kontinent.“ Lougué hob hervor, dass die Akademie nicht nur die Ausbildung lokaler Fachkräfte verbessern, sondern auch den Austausch von Erfahrungen und die Förderung von Stipendien ermöglichen werde.
Professor Adama Sanou von der Universität Joseph Ki-Zerbo in Burkina Faso fügte hinzu, dass die Akademie eine entscheidende Rolle bei der Förderung von Gesundheitsinvestitionen und wissenschaftlicher Integration in Afrika spielen werde.
Ein Leuchtturm für Afrikas Gesundheit
Mit dem Anspruch, ein Zentrum für wissenschaftliche Exzellenz und ein Modell für nachhaltige Entwicklung im Gesundheitswesen zu sein, repräsentiert die Afrikanische Akademie für Gesundheitswissenschaften einen bedeutenden Fortschritt in Richtung Gesundheitssouveränität.
Die Akademie wird von Professor Lahcen Belyamani, Präsident und Geschäftsführer der Mohammed VI Stiftung, geleitet und umfasst etwa 30 Mitglieder. Ihr langfristiges Ziel ist es, die Gesundheitsversorgung in Afrika zu verbessern, indem afrikanische Lösungen für afrikanische Probleme geschaffen werden.