Der Marokkaner Mustafa El Mesaoudi erhält den Ehrenpreis beim Kinoprogrammpreis NRW 2024

Die Film- und Medienstiftung NRW ehrte am Abend des 34. Kinoprogrammpreises in Köln erneut herausragende Leistungen in der Kinokultur Nordrhein-Westfalens.

In einem festlichen Rahmen wurden 76 Filmtheater aus 47 Städten ausgezeichnet, während ein besonderer Ehrenpreis an den Kinobetreiber Mustafa El Mesaoudi verliehen wurde. Die Auszeichnung, die mit 25.000 Euro dotiert ist, würdigt das Lebenswerk des Marokkaners und sein außergewöhnliches Engagement für die Kinokultur und den Standort Wuppertal.

Mustafa El Mesaoudi: Ein Leben für das Kino

Mustafa El Mesaoudi, 1970 in Wuppertal als Sohn von marokkanischen Gastarbeitern aus Nador geboren, hat sich über Jahrzehnte hinweg als unverzichtbarer Akteur der Kinolandschaft etabliert. Mit Stationen wie der Betriebsleitung im Kinopolis Bonn und als Geschäftsführer des Grevenbroicher Lichtspielhauses legte er den Grundstein für seine Karriere.

Seit 2007 betreibt El Mesaoudi das Arthouse-Kino Lichtblick Cinema, und 2015 übernahm er das renommierte Rex Filmtheater in Wuppertal. Beide Häuser stehen für anspruchsvolles Programm und eine Plattform für europäisches sowie internationales Filmschaffen. Seit diesem Jahr beschreit er den Weg konsequent fort und übernimmt zwei weitere Kinos in Köln.

El Mesaoudi geht jedoch weit über die klassische Rolle eines Kinobetreibers hinaus. Sein Engagement umfasst die Förderung des Kinos als Ort des gesellschaftlichen Austauschs und als kulturelles Zentrum. Während der Corona-Pandemie und nach der Flutkatastrophe im Ahrtal 2021 setzte er sich öffentlich für die Anliegen der Kinobranche ein. „Er steht für Verständigung und Kooperation“, so Laudator Jan Bonny während der Preisverleihung.

Ein Marokkaner im Dienst des Kinos

Neben seiner Arbeit in Wuppertal ist El Mesaoudi Mitglied im Board of Directors von Europa Cinemas, einem Netzwerk zur Förderung europäischer Filme. Seine Perspektive verbindet lokale Verantwortung mit internationaler Ausstrahlung, was ihn zu einer unverzichtbaren Stimme der Branche macht. „Sein Einsatz für das Kino ist ein Beispiel für die Kraft kultureller Institutionen, den gesellschaftlichen Dialog zu fördern“, betonte Bonny.

Bereits 2022 wurde El Mesaoudi mit dem Wuppertaler Springmann-Preis ausgezeichnet. Ein Preis, der seine Verdienste für die Kulturarbeit in der Region würdigt. Die jetzige Ehrung unterstreicht einmal mehr seinen Beitrag zur Förderung der Kinolandschaft in NRW und darüber hinaus.

Kinoprogrammpreis NRW 2024: Ein Abend der kulturellen Vielfalt

NRW-Medienminister Nathanael Liminski (CDU), der Kölner Bürgermeister Ralph Elster und Filmstiftungsgeschäftsführer Walid Nakschbandi eröffneten die Veranstaltung im Beisein prominenter Filmschaffender wie Annette Frier, Christoph Maria Herbst und Sönke Wortmann.

Die Moderatorin Siham El-Maimouni, ebenfalls mit marokkanischen Wurzeln, führte durch den Abend, an dem die ausgezeichneten Kinos mit einem Preisgeld von insgesamt 1 Million Euro gewürdigt wurden.

Neben der Ehrung von Mustafa El Mesaoudi war die Veranstaltung ein Fest für die kulturelle Vielfalt des Kinos in NRW und ein Bekenntnis zu dessen Relevanz in einer sich wandelnden Medienlandschaft.

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