Am 5. November 2024 unterzeichneten der stellvertretende Gouverneur von Kisumu, Dr. Mathew Owili, und dem Bürgermeister der Stadt Gersthofen Michael Wörle ein Memorandum of Understanding (MoU), um die Beziehungen zwischen den beiden Kommunen zu vertiefen. Diese Kooperation ist Teil des Projekts „Kommunale Klimapartnerschaften“, das von der Stadt Gersthofen initiiert wurde, um den Klimaschutz und die Klimafolgenanpassung in Zusammenarbeit mit Partnern aus Afrika, Lateinamerika und Asien zu fördern.
Schwerpunkte der Klimapartnerschaft
Die neue Vereinbarung zwischen Gersthofen und Kisumu umfasst eine breite Palette von Entwicklungsbereichen, darunter Tourismus, Bildung, Kultur, Energie, Innovation und kommunale Zusammenarbeit. Gersthofen, das bereits seit mehreren Jahren erfolgreich mit dem Baringo County in Kenia im Bereich der erneuerbaren Energien kooperiert, erweitert durch die Partnerschaft mit Kisumu sein Engagement in Ostafrika. Bürgermeister Wörle betonte: „Nach der erfolgreichen Zusammenarbeit mit Baringo County freuen wir uns, Kisumu in unser Netzwerk von Klimapartnerschaften aufzunehmen.“
Durch die Partnerschaft wurde Kisumu County eine Finanzierung in Höhe von 200.000 Euro zugesichert, die zur Modernisierung und Inbetriebnahme der Wasserprojekte Chulaimbo und Kuoyo im Kisumu West Sub-County verwendet wird. Diese Projekte sollen die Wasserversorgung in der Region erheblich verbessern und die Lebensbedingungen der Bevölkerung nachhaltig steigern.
Langfristige Ziele und Entwicklungsmöglichkeiten
Das Projekt „Kommunale Klimapartnerschaften“ wird seit 2011 von der Stadt Gersthofen unterstützt und zielt darauf ab, deutsche Kommunen mit Partnern im Globalen Süden zusammenzubringen. Dabei erarbeiten die Partnerkommunen gemeinsame Handlungsprogramme, die als strategische Grundlage für den langfristigen Klimaschutz und die Anpassung an den Klimawandel dienen. Diese Programme umfassen gemeinsame Visionen, konkrete Maßnahmen und Ressourcenpläne, die regelmäßig aktualisiert werden, um auf neue Herausforderungen einzugehen.
Die Stadt Gersthofen unterstützt diese Initiativen zusätzlich durch Beratungen und die Vermittlung von Fördermöglichkeiten über Engagement Global.
Durch den Einbezug der Berufsschulen in den Partnerregionen soll zudem die berufliche Bildung gestärkt werden. In Baringo County wurde so bereits die Wasserversorgung für rund 7.000 Menschen in der Region Tenges verbessert. Zukünftig sollen Projekte zur Förderung der dualen Berufsausbildung in Kenia beitragen, um lokale Fachkräfte auszubilden und die wirtschaftliche Entwicklung zu fördern.
Nachhaltige Stadtentwicklung und kultureller Austausch
Mit der neuen Partnerschaft zwischen Gersthofen und Kisumu sollen nicht nur ökologische, sondern auch soziale und wirtschaftliche Fortschritte erzielt werden. Die Zusammenarbeit umfasst den Austausch von Know-how und bewährten Praktiken, sodass Kisumu von den Erfahrungen der bayerischen Stadt profitieren kann. Dr. Mathew Owili, stellvertretender Gouverneur von Kisumu, zeigte sich dankbar für die Unterstützung und betonte: „Diese Kooperation wird den Entwicklungsinitiativen des Countys neuen Schwung verleihen.“
Die Klimapartnerschaft zwischen Gersthofen und Kisumu ist ein weiteres Beispiel für die Bedeutung kommunaler Zusammenarbeit bei der globalen Umsetzung von Klimaschutzzielen. Durch diese Partnerschaften wird die Rolle von Städten und Kommunen als Treiber der nachhaltigen Entwicklung gestärkt und ein Beitrag zur Erreichung internationaler Klimaziele geleistet.