Die Bundesregierung hat das von der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) umgesetzte „Programm für nachhaltige Agrarlieferketten und Standards“ als gelungen bewertet. Das Ziel des Projekts bestand darin, die Bedingungen für eine ökonomisch, ökologisch und sozial nachhaltige Entwicklung in den Agrarlieferketten von Produkten wie Kaffee, Kakao, Kautschuk und anderen Rohstoffen zu verbessern. Die Bewertung geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der AfD-Fraktion hervor, die kürzlich im Bundestag veröffentlicht wurde.
Förderung nachhaltiger Strukturen in der Landwirtschaft
In insgesamt sechs Handlungsfeldern setzte das GIZ-Projekt umfassende Maßnahmen um. Dazu gehörten die Erarbeitung neuer Konzepte und Strategien zur Steigerung der Nachhaltigkeit sowie die Beratung des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) bei der Umsetzung nachhaltiger Standards in verschiedenen Landwirtschaftssektoren. Zu den geförderten Bereichen zählten Kaffee, Kakao, Bananen, Soja, Kautschuk und Baumwolle – Branchen, in denen oft schwierige Bedingungen für Kleinbäuerinnen und Kleinbauern herrschen. Das Programm trug dazu bei, eine nachhaltige Wirtschaftsweise zu etablieren und den Bekanntheitsgrad dieser Standards durch öffentlichkeitswirksame Veranstaltungen wie die Grüne Woche zu steigern.
Engagement für die Stärkung lokaler Partnerschaften und Exportmärkte
Eine der zentralen Errungenschaften des Projekts war die Unterstützung unabhängiger Kleinbäuerinnen und Kleinbauern in ihren Bemühungen um Zugang zu internationalen Märkten, vor allem in Europa. So ermöglichte das Projekt durch eine Entwicklungspartnerschaft mit dem deutschen Unternehmen Continental AG Kautschuk-Kleinbauern aus Indonesien, ihre Produkte erstmals auf den europäischen Markt zu exportieren. Diese Zusammenarbeit ist Teil einer Initiative zur Förderung nachhaltiger Lieferketten, die auf langfristige Partnerschaften zwischen Kleinbauern und Endkunden abzielt. Ein weiteres Beispiel ist die Unterstützung einer Frauenkooperative in Ruanda: Mithilfe des digitalen Rückverfolgungssystems „INAtrace“ konnte die Kooperative ihren Kaffeeabsatz signifikant steigern. Solche Maßnahmen fördern die wirtschaftliche Eigenständigkeit und tragen dazu bei, nachhaltige Anbaumethoden vor Ort zu festigen.
Ungewisse Projektkosten – Schlussrechnung ausstehend
In Bezug auf die Gesamtkosten des Projekts konnte die Bundesregierung noch keine abschließenden Angaben machen. Die finale Rechnungslegung ist derzeit noch ausstehend. Die genaue Summe der Fördermittel ist somit noch nicht veröffentlicht. Dennoch wird das Projekt als erfolgreich gewertet, da es nachhaltige Standards in den Lieferketten deutlich stärken und die Marktchancen der beteiligten Akteure verbessern konnte.