Am 16. Oktober 2024 gab die Regierung während einer Ministerratssitzung bekannt, dass der Energieminister die Wiederaufnahme der Öl-Explorationsarbeiten gefordert hat, die seit dem letzten Jahr ausgesetzt waren. Vor der Wiederaufnahme der Arbeiten verlangt die Regierung jedoch eine umfassende Bestandsaufnahme der bisherigen Explorationsaktivitäten.
Diese Ankündigung markiert einen unerwarteten Wendepunkt in der Energiepolitik des Landes. Seit dem Amtsantritt von Präsident Azali Assoumani im Jahr 2016 war das Thema Öl weitgehend in den Hintergrund geraten.
Nun, nach fast sieben Jahren, wird es wieder öffentlich angesprochen – eine Erinnerung an die Ära des früheren Präsidenten Ahmed Abdallah Sambi, unter dessen Führung das Ölprojekt eine zentrale Rolle spielte.
Die Geschichte der komorischen Öl-Exploration: Hoffnung und Verzögerungen
Die Bemühungen um die Erschließung von Ölreserven auf den Komoren begannen im Jahr 2007, als das Land einen ersten Vertrag zur geophysikalischen Erkundung mit der amerikanischen Firma ION GX-Technology Corporationunterzeichnete. Unter der Führung von Präsident Sambi wurde der Erdölsektor zu einem politischen Schwerpunkt, was 2012 zur Verabschiedung eines attraktiven Ölgesetzes führte, um Investitionen in diesem Bereich zu fördern.
Die erste Explorationsphase, die ab 2011 von GXT Technologies durchgeführt wurde, erzielte einige Fortschritte. 2021 plante Western Energy East Africa Ltd. mit den ersten Bohrungen zu beginnen, doch anhaltende Verzögerungen hielten den Traum der Komoren, eine Ölnation zu werden, weiter zurück. Selbst im Jahr 2023 blieb der Fortschritt aus, was Fragen nach der Zukunft des Projekts aufwarf.
Transparenzprobleme und fehlende Fachkompetenz
Die Comores Infos meint, dass die Entwicklung des Erdölsektors auf den Komoren von mangelnder Transparenz und unzureichenden nationalen Kapazitäten geprägt ist. Berichten zufolge sind mehrere Explorationslizenzen im Jahr 2022 ausgelaufen. Trotz potenzieller Öl- und Gasfunde durch Discover Exploration stocken die Arbeiten weiterhin. Das Land verfügt nur über acht Geologen und vier Geophysiker, was bei weitem nicht ausreicht, um eine groß angelegte Förderung zu betreiben. Der Aufbau nationaler Kapazitäten ist dringend erforderlich, doch Informationen über die Ergebnisse von durch Konsortien finanzierten Schulungen sind spärlich.