Neben den kritischen Situationen im Gazastreifen und im Sudan betonte Luise Amtsberg auch die Bedeutung langfristiger Resilienzprogramme, die Deutschland in Afrika unterstützt. Entwicklungsministerin Svenja Schulze unterstrich dabei die Fortschritte der Sahel Resilienz-Partnerschaft, die darauf abzielt, die Lebensgrundlagen in den Ländern der Sahelzone zu verbessern.
Luise Amtsberg zur Hungersnot im Sudan
Neben Gaza sprach Amtsberg über die verheerende Hungersnot in Norddarfur, Sudan. Hier leiden Millionen Menschen unter den Folgen anhaltender Konflikte und klimabedingter Dürren. Mehr als die Hälfte der sudanesischen Bevölkerung – insgesamt 26 Millionen Menschen – ist von Hunger und Mangelernährung betroffen. Amtsberg schilderte die katastrophalen Auswirkungen des Bürgerkriegs und forderte verstärkte internationale Anstrengungen, um die humanitäre Lage zu lindern.
„Deutschland leistet hier substanzielle Hilfe“, erklärte Amtsberg in einer Pressemitteilung des Auswärtigen Amts. Allein im Jahr 2024 hat die Bundesregierung 244 Millionen Euro bereitgestellt, um Menschen im Sudan und den angrenzenden Ländern mit Nahrungsmitteln, Wasser und medizinischer Versorgung zu unterstützen. Gleichzeitig setzt sich Deutschland diplomatisch für einen Waffenstillstand ein, um die humanitären Hilfsorganisationen besser zu unterstützen.
Sahel Resilienz-Partnerschaft: Erfolgreiche Hungerbekämpfung und Stärkung der Widerstandsfähigkeit
Zusätzlich zu den akuten humanitären Krisen engagiert sich Deutschland langfristig in der Stärkung der Resilienz der Menschen in der Sahelzone.
Entwicklungsministerin Svenja Schulze hob die Fortschritte der Sahel Resilienz-Partnerschaft hervor, die das Bundesentwicklungsministerium (BMZ) in Zusammenarbeit mit dem Welternährungsprogramm und UNICEF in Tschad, Mali, Mauretanien, Burkina Faso und Niger umsetzt.
Ziel der Partnerschaft ist es, bis 2027 die Ernährungssituation und Lebensgrundlagen von rund acht Millionen Menschen zu verbessern.
Bereits jetzt zeigen sich erste Erfolge: In den letzten Jahren wurden mehr als 220.000 Hektar geschädigter Böden mithilfe traditioneller Methoden, wie der „Halbmondtechnik“, wieder fruchtbar gemacht. Diese Maßnahmen haben die Grundlage für den landwirtschaftlichen Anbau geschaffen und nicht nur Nahrungsmittel, sondern auch Arbeitsplätze – vor allem für Frauen – geschaffen. Im Niger konnten 80 Prozent der beteiligten Dorfgemeinschaften während der letzten Hungerkrise auf Nothilfen verzichten.
Förderung von Frauen und Kindern in Madagaskar
Auch in Madagaskar unterstützt das BMZ gezielt Frauen und Kinder, um eine nachhaltige Verbesserung der Ernährungssituation zu erreichen. In Zusammenarbeit mit nationalen Partnern und Nichtregierungsorganisationen hilft das Programm Frauen dabei, Zugang zu Land und Landtiteln zu erhalten. Durch Kleinviehhaltung und Fischzucht werden zusätzliche Einkommensquellen geschaffen, und der Zugang zu nährstoffreichen Lebensmitteln wird erleichtert. In Krisenzeiten sorgt das Programm für die Verteilung von Saatgut und landwirtschaftlichen Geräten, um die Eigenversorgung sicherzustellen.
Neben der direkten Hungerbekämpfung trägt das Programm zur Stärkung des sozialen Zusammenhalts bei und wirkt den Ursachen von Terrorismus entgegen. Es unterstützt gleichzeitig die nachhaltige Landwirtschaft und wappnet die Gemeinschaften gegen die Auswirkungen des Klimawandels.
Deutschlands Rolle als humanitärer und entwicklungspolitischer Partner in Afrika
Amtsberg und Schulze betonten die zentrale Rolle Deutschlands in der globalen Hungerbekämpfung. Deutschland bleibt trotz Kürzungen einer der größten humanitären Geber weltweit. Im Jahr 2023 stellte die Bundesregierung rund 3,4 Milliarden Euro für Ernährungssicherheit bereit. Diese Mittel fließen nicht nur in akute Hilfen, sondern auch in langfristige Entwicklungsprogramme wie die Sahel Resilienz-Partnerschaft, die den Menschen in Afrika hilft, sich gegen zukünftige Krisen zu wappnen.
„Wir müssen sicherstellen, dass humanitäre Helfer sicheren Zugang zu Krisenregionen haben und ihre lebenswichtige Arbeit geschützt ausüben können“, betonte Amtsberg abschließend. „Die Arbeit dieser Helfer ist unverzichtbar für Millionen von Menschen, die weltweit an Hunger leiden.“