EAC: Steigerung des innerafrikanischen Handels auf 40 % bis 2030

Bei einem Treffen zwischen führenden Geschäftsleuten des Ostafrikanischen Unternehmerverbands (EABC) und der Generalsekretärin der Ostafrikanischen Gemeinschaft (EAC) in Kigali, Ruanda, wurde das Ziel bekräftigt, den innerafrikanischen Handel innerhalb der EAC auf 40 % bis zum Jahr 2030 zu steigern.

Unter dem Thema „Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit in der EAC: Barrieren abbauen und Chancen der regionalen Integration nutzen“ wurde das Treffen vom EABC in Zusammenarbeit mit der Privatwirtschaftsvereinigung Ruandas (PSF-R) und der EAC organisiert.

Ambitionierte Ziele für den innerafrikanischen Handel

Veronica Nduva, Generalsekretärin der EAC, hob in ihrer Rede hervor, dass die EAC-Staatschefs das ambitionierte Ziel gesetzt haben, den intra-EAC-Handel von derzeit 15 % auf 40 % bis 2030 zu erhöhen. Sie betonte die Bedeutung der EAC als einheitlicher Handelsblock und forderte die Privatwirtschaft auf, sich stärker in die regionale Integration einzubringen. Mit einem gemeinsamen Markt von 312 Millionen Menschen bietet die EAC ein enormes Potenzial, das weit über die nationalen Märkte hinausgeht.

Der ruandische Staatsminister für regionale Zusammenarbeit, James Kabarebe, bekräftigte das Engagement der EAC-Staatschefs für die Integrationsagenda und versprach, die bereits erzielten Fortschritte zu sichern und bestehende Hindernisse für den innerafrikanischen Handel und Investitionen anzugehen.

Gleichzeitig wurde Ruandas Handels- und Investitionsbeziehungen innerhalb der Region gestärkt.

Praktische Empfehlungen für den Ausbau des Handels

Dennis Karera, stellvertretender Vorsitzender des EABC, betonte die Bedeutung des Treffens und kündigte an, dass konkrete Handlungsempfehlungen entwickelt wurden, um von der Theorie zur Praxis überzugehen. „Unser gemeinsames Ziel ist es, den innerafrikanischen Handel zu steigern und die Handels- und Investitionsbeziehungen Ruandas zu den anderen EAC-Partnerstaaten zu stärken“, sagte er.

Ruandas Handelsminister Prudence Sebahizi bekräftigte das Engagement der Regierung, in Partnerschaft mit der Privatwirtschaft die EAC-Integration voranzutreiben. Es gelte, die Produktion zu steigern und den Export von Gütern und Dienstleistungen sowohl regional als auch international auszubauen.

Fortschritte und Initiativen zur Handelsförderung

Im Jahr 2023 stieg der gesamte Warenhandel der EAC weltweit um 2,37 % und erreichte über 80 Milliarden US-Dollar, während der intra-EAC-Handel um 13,1 % auf 12,1 Milliarden US-Dollar wuchs. Ruandas Handelsvolumen wuchs um 20,3 %, was den positiven Effekt der laufenden Reformen zur Verbesserung des Marktzugangs zeigt.

Zum 25-jährigen Bestehen der EAC wurden mehrere Initiativen zur Förderung des Handels und zur Unterstützung der Privatwirtschaft ins Leben gerufen. Dazu gehören das e-Tarif-Toolkit sowie Handelsinformationsportale, die Unternehmen einen einfachen Zugang zu Zollsätzen und Anleitungen für den Warenverkehr innerhalb und außerhalb der Region bieten. Zudem wurden über 1.920 Produktstandards in 80 Sektoren harmonisiert. Die Industrialisierungspolitik der EAC zielt darauf ab, den Beitrag des verarbeitenden Gewerbes zum BIP bis 2032 von 8,9 % auf 25 % zu erhöhen.

Veronica Nduva lobte die ruandische Regierung unter der Führung von Präsident Paul Kagame für die Ausrichtung des zweiten Biashara Africa AfCFTA Business Forums in Kigali. Sie betonte, dass das Afrikanische Freihandelsabkommen (AfCFTA), das 2018 in Kigali unterzeichnet wurde, immense Chancen für die EAC-Partnerstaaten bietet, den kontinentalen Markt zu nutzen, regionale Industriewertschöpfungsketten aufzubauen und den innerafrikanischen Handel zu stärken.

Diskussionen über Herausforderungen und Chancen

Das Treffen brachte 150 Geschäftsleute und Regierungsvertreter aus Ruanda zusammen, darunter Mitglieder des Parlaments, Ministeriumsvertreter sowie den Generaldirektor der ruandischen Steuerbehörde. Sie erörterten Herausforderungen und Möglichkeiten, um den innerafrikanischen Handel und die Investitionen auszubauen. Besonders im Fokus standen die Liberalisierung von Luftverkehrsdiensten, Transport und Logistik, die Fertigungsindustrie, der Tourismus sowie der Dienstleistungsverkehr.

Darüber hinaus wurden Themen wie die digitale Wirtschaft, der Ausbau von Verkehrsnetzen, Energiefragen, Straßenbenutzungsgebühren, diskriminierende Abgaben, Arbeitsgenehmigungen und das Ostafrikanische Zahlungssystem (EAPS) diskutiert.

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