Malische Landwirtschaft: Wie sieht die Ernte 2024 aus?

Die landwirtschaftliche Saison 2024 in Mali bringt gemischte Ergebnisse mit sich. Während einige Gebiete von Überschwemmungen betroffen sind, zeigt die allgemeine Entwicklung dennoch Potenziale für positive Erträge. Zwei aktuelle Berichte, einer aus dem Kreis Kangaba und ein weiterer aus der Region Ségou, bieten Einblicke in die Lage.

Kangaba: Eine durchschnittliche Saison

Im Kreis Kangaba in Mali, so erklärte Ousmane Tangara, der Leiter des Landwirtschaftssektors, verläuft die landwirtschaftliche Kampagne weitgehend ruhig, jedoch mit einigen Herausforderungen. Auf meteorologischer Ebene begann die Saison verspätet, und es kam zu einer ungleichmäßigen Verteilung der Niederschläge bis Mitte Juni. Seit Anfang Juli gab es jedoch reichlich Niederschläge, die bis zum 20. September anhielten. Trotz dieser positiven Entwicklung kam es in mehreren Gemeinden des Kreises zu Überschwemmungen, was zu erheblichen Verlusten führte.

„Die bisherige Entwicklung lässt darauf schließen, dass die Erträge für 2024 insgesamt durchschnittlich sein werden“, sagte Tangara und fügte hinzu, dass besonders die Gemeinden in Flussnähe betroffen sind.

Der Gesamtproduktionsausblick für alle Getreidesorten in Kangaba wird auf etwa 99.685 Tonnen geschätzt, die auf einer Fläche von 50.827 Hektar angebaut werden. Die Gemüseproduktion auf rund 2.000 Hektar wird auf etwa 17.000 Tonnen geschätzt. Zudem wird erwartet, dass 316 Hektar mit Zitrusfrüchten und anderen Obstbäumen rund 48.000 Tonnen an Erträgen liefern.

Ségou: Potenziale trotz Herausforderungen

In der Region Ségou unternahm der malische Landwirtschaftsminister Daniel Siméon Kelema eine Besichtigung der landwirtschaftlichen Flächen im Rahmen der Überwachung der Kampagne 2024-2025. Die Reise umfasste den Besuch von Reis- und Getreidefeldern sowie Gespräche mit Landwirten und technischen Experten. Ein besonderer Schwerpunkt lag auf der Begutachtung der landwirtschaftlichen Praktiken im Gebiet des Office Riz Ségou (ORS), wo der Anbau von Reis und anderen Getreidesorten im Vordergrund steht.

Trotz einiger Überschwemmungen und Schädlingsbefall zeigte sich der Minister optimistisch über den Zustand der Felder. Besonders hervorgehoben wurde der SRI-Anbau (System der Intensivierung der Reisproduktion), der es den Landwirten ermöglicht, auch in Zeiten unsicherer Wasserverfügbarkeit stabile Erträge zu erzielen. „Mit den klimatischen Veränderungen ist es von größter Bedeutung, den Wasserhaushalt besser zu kontrollieren, um die Nahrungs- und Ernährungssicherheit des Landes zu gewährleisten“, betonte Kelema.

Insgesamt wird in der Region Ségou eine Ernte von mehr als 200.000 Tonnen Getreide erwartet, darunter etwa 115.000 Tonnen Reis und 84.000 Tonnen Trockengetreide.

Ausblick: Herausforderungen und Potenziale in Mali

Die malische Landwirtschaft steht in diesem Jahr vor deutlichen Herausforderungen, insbesondere durch Überschwemmungen und Schädlingsbefall, wie im Fall der Herbst-Heerwürmer in Kangaba. Dennoch zeigen Initiativen wie die Wasserbewirtschaftung im ORS und der SRI-Anbau vielversprechende Ansätze, um die landwirtschaftliche Produktion des Landes nachhaltig zu sichern.

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