Verheerende Überschwemmungen: Tausende obdachlos, Infrastruktur zerstört

In den letzten Wochen haben heftige Regenfälle die Region Mayo Danay im äußersten Norden Kameruns getroffen, wobei die Stadt Yagoua besonders schwer betroffen ist.

Die Zerstörungen sind massiv: Mindestens zehn Menschen kamen ums Leben, ganze Stadtviertel stehen unter Wasser, 185 Grundschulen und 13 weiterführende Schulen wurden überflutet, und mehr als 1.100 Nutztiere sind verendet.

Bewohner schildert die lage

Die Bewohner kämpfen ums Überleben, viele von ihnen können ihre Grundbedürfnisse wie Nahrung und Unterkunft nicht mehr decken. Ein Betroffener, Litassou Daniel, schilderte die verzweifelte Lage:

„Der Regen hat uns mitten in der Nacht überrascht. Unsere Küchenutensilien sind verschwunden – die Töpfe sind weg, unsere Schafe, Hühner und Ziegen sind nicht mehr auffindbar. Jetzt stehe ich im Wasser und versuche, zurechtzukommen, aber wir können nicht einmal ein Feuer anzünden.“

Das humanitäre Ausmaß der Katastrophe ist enorm. Mehr als 200.000 Menschen sind betroffen, und 8.000 Häuser wurden zerstört. Diejenigen, die durch die Überschwemmungen ihre Wohnungen verloren haben, wurden in Notlagern außerhalb der Stadt untergebracht. Dennoch fordern die Opfer dringend mehr Hilfe, da sie alles verloren haben.

Boussate Lydie, eine der Vertriebenen, brachte ihre Verzweiflung zum Ausdruck:

„Jedes Jahr stehen wir vor derselben Flutgefahr. Unsere Lage verbessert sich nie. Uns werden Zelte gegeben, aber die halten nicht lange – sobald die Sonne scheint, sind sie zerstört. Wir haben Ziegen, Schafe verloren, und viele Häuser sind eingestürzt. Wir flehen die Behörden an, uns zu helfen.“

Zerstörung der brücke hat Folgen

Auch ein wichtiger Brückenknotenpunkt, der Maga mit Yagoua verbindet, wurde durch den Regen zerstört, was einige Stadtteile zusätzlich isoliert. Die kamerunische Ministerin für Stadtentwicklung, Célestine Ketcha Courtes, besuchte den Ort, um die Schäden zu begutachten und sofortige Maßnahmen zu besprechen:

„Die Brücke ist vollständig zerstört“, erklärte die Ministerin. „Wir haben uns verpflichtet, ab Montag Unternehmen zu mobilisieren, um eine provisorische Lösung zu finden, die Maga wieder mit dem Rest des Departements verbindet, damit die Bevölkerung sich wieder leichter bewegen kann.“

Die Regierung hat 350 Millionen CFA-Francs (530.000€) Soforthilfe für die Opfer angekündigt, doch viele Betroffene halten diesen Betrag angesichts der Dimension der Krise für unzureichend. Derzeit sind Kanus das einzige Mittel der Fortbewegung, und es besteht die Sorge, dass die Region völlig abgeschnitten werden könnte, wenn nicht umgehend gehandelt wird.

Schreibe einen Kommentar
Verwandte Beiträge
Total
0
Share