Mahmoud Ali Youssouf neuer Vorsitzender der Afrikanischen Union Kommission

Die Wahl des Vorsitzenden der Afrikanischen Union Kommission (AUC) fand im Rahmen des 38. Gipfels der Afrikanischen Union in Addis Abeba, Äthiopien, statt. Nach einem intensiven Auswahlprozess setzte sich Mahmoud Ali Youssouf aus Dschibuti durch und wurde zum neuen AUC-Vorsitzenden gewählt. Er erreichte in der finalen Abstimmungsrunde die erforderliche Mehrheit von 33 Stimmen.

Ein intensiver Wahlprozess

Die Wahl des AUC-Vorsitzes erfolgt in mehreren Wahlgängen, falls kein Kandidat im ersten Durchgang die nötige Zwei-Drittel-Mehrheit der 49 stimmberechtigten Mitgliedsstaaten erreicht. In diesem Jahr war das Verfahren von regionalen Interessen und diplomatischen Verhandlungen geprägt. Aufgrund von Suspendierungen infolge von Verfassungsbrüchen waren sieben Länder – Burkina Faso, Tschad, Gabun, Guinea, Mali, Sudan und Niger – nicht stimmberechtigt.

Zu den Hauptkandidaten zählten neben Mahmoud Ali Youssouf der kenianische Politiker Raila Odinga sowie Richard Randriamandrato aus Madagaskar. Die Wahl erfolgte nach dem Prinzip der regionalen Rotation, das eine faire Verteilung der Führungspositionen zwischen den fünf Regionen Afrikas sicherstellt. In diesem Jahr stellte die östliche Region Kandidaten für den Vorsitz auf, während die nördliche Region die Kandidaten für die Position des stellvertretenden Vorsitzenden nominierte.

Lag Youssouf noch im ersten Wahlgang hinten, holte er jeden weiteren Wahlgang langsam auf, um im letzten Wahlgang nach dem Rückzug seine Mitbewerbers aus Kenia bestätigt zu werden.

Wer ist Mahmoud Ali Youssouf?

Mahmoud Ali Youssouf ist ein erfahrener Diplomat und Politiker aus Dschibuti. Seit 2005 bekleidet er das Amt des Außenministers seines Landes und hat sich insbesondere durch seine diplomatischen Initiativen im Horn von Afrika einen Namen gemacht.

Wichtige Stationen seiner Karriere:

  • Geboren 1958, absolvierte er sein Studium der Wirtschaftswissenschaften an der Universität Paris 1 Panthéon-Sorbonne.
  • Beginn seiner diplomatischen Laufbahn in den 1980er Jahren.
  • Botschafter in Äthiopien (1991–1997), Ständiger Vertreter Dschibutis bei den Vereinten Nationen (1997–1999) und Botschafter in den USA (1999–2005).
  • Seit Mai 2005 Außenminister Dschibutis mit besonderem Fokus auf regionale Diplomatie und Konfliktmediation, insbesondere im Verhältnis zwischen Eritrea und Äthiopien.
  • Aktive Teilnahme an internationalen Foren, darunter die Vereinten Nationen und der UN-Sicherheitsrat, sowie Engagement in Fragen der Klimapolitik, Sicherheit und wirtschaftlichen Entwicklung Afrikas.

Herausforderungen und Aufgaben als AUC-Vorsitzender

Mit seiner Wahl tritt Youssouf die Nachfolge von Moussa Faki Mahamat aus dem Tschad an. Er wird sich während seiner Amtszeit mit einer Reihe komplexer Herausforderungen befassen müssen, darunter:

  • Frieden und Sicherheit: Die Bewältigung regionaler Konflikte und die Stabilisierung krisengeschüttelter Gebiete.
  • Afrikanische Freihandelszone (AfCFTA): Die Stärkung der wirtschaftlichen Integration innerhalb des Kontinents.
  • Institutionelle Reformen: Die Weiterentwicklung der Strukturen der Afrikanischen Union, um ihre Effizienz und Durchsetzungsfähigkeit zu steigern.

Mit seiner langjährigen diplomatischen Erfahrung und seinem Engagement für regionale Zusammenarbeit gilt Youssouf als Schlüsselfigur für die künftige politische und wirtschaftliche Entwicklung des Kontinents.

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