Die Nutzer der Wochenend-Internetpakete der Mobilfunkanbieter MTN und Airtel in der Republik Kongo äußern zunehmend ihren Unmut über die jüngsten und erheblichen Tarifsteigerungen. Diese Erhöhungen wurden ohne Vorankündigung eingeführt und betreffen die beliebten Wochenendangebote beider Anbieter.
Der Preis für MTNs Wochenendpakete stieg von 750 auf 840 FCFA für das 3,17-GB-Paket, von 1.200 auf 1.600 FCFA für das 8,30-GB-Paket und von 2.000 auf 2.700 FCFA für das 14,26-GB-Paket. Auch bei Airtel wurden ähnliche Preissteigerungen verzeichnet: Das 2-GB-Wochenendpaket, das zuvor 500 FCFA kostete, liegt nun bei 700 FCFA. Viele Kunden empfinden diese Preiserhöhungen als “einseitige Entscheidung”, die ohne Rücksprache mit den Verbrauchern getroffen wurde. Die steigenden Kosten belasten insbesondere Haushalte mit geringem Einkommen, die sich bereits mit einem eingeschränkten Budget konfrontiert sehen, so die staatliche Nachrichtenagentur Agence Congolaise d’Information.
Digitale Ausgrenzung und wirtschaftliche Belastungen
Verbraucherschützer und Nutzer kritisieren, dass diese Preisanstiege die ohnehin angespannte finanzielle Lage vieler Menschen im Land weiter verschärfen. Einige Nutzer befürchten, dass die erhöhten Kosten die digitale Teilhabe für einkommensschwache Haushalte einschränken könnten, da der Zugang zu bezahlbarem Internet ein grundlegender Aspekt der gesellschaftlichen Teilhabe und wirtschaftlichen Entwicklung ist.
„Bei MTN wurde das Paket plötzlich erhöht, aber ich bekomme immer noch die SMS-Benachrichtigung ‚VSD‘ mit dem alten Tarif“, beklagt sich ein Abonnent über die fehlende Transparenz seitens des Anbieters.
Mögliche Ursachen und Reaktionen
Einige Analysten vermuten, dass die Erhöhung mit dem kürzlich zurückgezogenen „Solidaritätssteuer“-Gesetz in Verbindung stehen könnte, welches zusätzliche Einnahmen zur Entlastung der staatlichen Haushaltslage generieren sollte. Unklar bleibt jedoch, ob die Anbieter die Kostensteigerungen aufgrund gestiegener Betriebsausgaben weitergeben oder andere wirtschaftliche Gründe zugrunde liegen.
Interessanterweise betonte Airtel auf seiner offiziellen Facebook-Seite, dass die bisherigen Pakete weiterhin über die App „MyAirtelApp“ verfügbar seien. Diese Option wurde jedoch von Nutzern nur teilweise als ausreichende Lösung anerkannt, da viele weiterhin auf die erhöhten Standardtarife angewiesen sind.
Forderungen an die Regulierungsbehörde
Angesichts der massiven Preissteigerungen und der belasteten wirtschaftlichen Lage fordert die Bevölkerung die Agentur für die Regulierung von Post- und Telekommunikation (ARPCE) auf, aktiv in den Dialog mit MTN und Airtel zu treten. Die Regulierungsbehörde hatte bereits im Dezember 2023 einen ähnlichen Tarifanstieg bei Internetpaketen als „inakzeptabel“ bezeichnet und die Anbieter aufgefordert, die Preise zurückzusetzen, bis eine transparente Erklärung erfolgt.
Viele Bürger hoffen nun, dass die ARPCE erneut einschreitet, um sicherzustellen, dass diese Anpassungen der Internetpakete zumindest mit einer klaren Begründung und möglichen Alternativen einhergehen, die die Bedürfnisse der Verbraucher im Blick haben.