Energiekrise auf den Komoren

Die Komoren stehen vor einer beispiellosen Energiekrise. Seit Monaten beeinträchtigen anhaltende Stromausfälle das tägliche Leben und die Wirtschaft des Landes. Besonders betroffen ist die Hauptstadt Moroni, wo Unternehmen, Dienstleister und Haushalte mit massiven Einschränkungen kämpfen.

Wirtschaftliche Folgen der Energiekrise

Die Wirtschaft leidet unter den instabilen Energieverhältnissen. Unternehmen müssen Generatoren mieten, um ihre Arbeit fortzusetzen, während kleine Gewerbetreibende wie die Saftverkäuferin Maman Walid um ihre Existenz fürchten. “Ohne Strom verderben meine Waren, aber die Rechnungen bleiben gleich hoch”, klagt sie. Banken und Finanzdienstleister sind ebenfalls betroffen und müssen in Notstromlösungen investieren.

Der öffentliche Druck wächst. Die Menschen zeigen ihren Frust in den sozialen Medien, während Wirtschaftsexperten vor einer tiefen Rezession warnen. “Falls sich die Lage nicht bessert, steht das Land vor einer ernsthaften wirtschaftlichen Krise”, erklärt ein Analyst.

Neue Leitung der SONELEC: Hoffnung oder weitere Enttäuschung?

Als Reaktion auf die anhaltenden Probleme wurde Soilahoudine Moumini am 5. Februar 2025 zum neuen Generaldirektor der staatlichen Elektrizitätsgesellschaft SONELEC ernannt. Der Informatik- und Elektroingenieur aus der komorischen Diaspora bringt umfangreiche Erfahrungen aus der Privatwirtschaft mit. Doch kann er die chronischen Missstände der SONELEC beheben, wo viele vor ihm gescheitert sind?

Trotz milliardenschwerer Investitionen seit 2016 scheiterten alle bisherigen Versuche, die Stromversorgung stabil zu halten. Neue Generatoren wurden gekauft, aber mangelnde Wartung und Misswirtschaft führten immer wieder zu denselben Problemen. Moumini steht nun vor der Aufgabe, einen nachhaltigen Kurswechsel einzuleiten und das Vertrauen der Bevölkerung zurückzugewinnen.

Regierung plant neue Investitionen

Um die Situation kurzfristig zu verbessern, plant die Regierung die Anschaffung neuer Energieanlagen vor dem Ramadan. Doch Kritiker bemängeln, dass dies nur eine kurzfristige Lösung darstellt. Langfristig ist eine umfassende Reform der Energieinfrastruktur notwendig, um die Stromversorgung der Komoren dauerhaft zu sichern.

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