Namibia und China feiern 35 Jahre Partnerschaft

Namibia und China haben am Donnerstag in Windhoek den 35. Jahrestag ihrer diplomatischen und wirtschaftlichen Beziehungen begangen. Im Mittelpunkt standen die Veröffentlichung des ersten Berichts zu Corporate Social Responsibility (CSR) chinesischer Unternehmen in Namibia sowie die Eröffnung der Namibia-China Investment and Trade Fair 2025.

CSR-Bericht als Meilenstein der Zusammenarbeit

Der CSR-Bericht dokumentiert laut Angaben der Association of Chinese Enterprises in Namibia (Acen) die Beiträge chinesischer Unternehmen in Bereichen wie Bildung, Gemeinwesen, Kompetenztransfer und nachhaltiges Wachstum. Die Maßnahmen orientieren sich an der namibischen Vision 2030 und den Zielen für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen.

Nach den Daten des Berichts haben chinesische Unternehmen seit 2015 über 10.000 Arbeitsplätze in Namibia geschaffen, vor allem in den Sektoren Bergbau, Landwirtschaft, Energie, Infrastruktur und Dienstleistungen. Die Steuerzahlungen stiegen von 10,8 Milliarden Namibia-Dollar im Jahr 2020 auf 16,7 Milliarden Namibia-Dollar im Jahr 2024. Im gleichen Zeitraum verdoppelte sich die lokale Beschaffung von 6,4 auf 13,6 Milliarden Namibia-Dollar.

Die sozialen Beiträge chinesischer Firmen erhöhten sich deutlich: Öffentliche Spenden stiegen von 27,9 Millionen Namibia-Dollar im Jahr 2020 auf 67,7 Millionen Namibia-Dollar im Jahr 2024. Die Zahl der direkt geschaffenen lokalen Arbeitsplätze kletterte von 7.663 im Jahr 2020 auf mehr als 10.500 im Jahr 2024.

Politische und diplomatische Stimmen

Die stellvertretende Ministerin für Industrie, Bergbau und Energie, Gaundentia Kröhne, bezeichnete den CSR-Bericht als Beleg für verantwortungsbewusste Investitionen. „Er zeigt Investitionen in Bildung, Kompetenzentwicklung, Arbeitsplatzschaffung und Umweltschutz, die das Leben der Namibierinnen und Namibier direkt verbessern“, erklärte Kröhne.

Der chinesische Botschafter in Namibia, Zhao Weiping, sprach von einem „historischen Meilenstein“ und rief die Unternehmen auf, ihre gesellschaftliche Verantwortung weiter auszubauen. „Chinesische Unternehmen in Namibia sollten als Botschafter wirken und unsere beiden Völker enger verbinden“, sagte Zhao.

Der ehemalige namibische Botschafter in China, Elia Kaiyamo, betonte die Chancen für Investitionen in Landwirtschaft, Fischerei, Bergbau und erneuerbare Energien. Er verwies auf laufende Verhandlungen über einen erweiterten Marktzugang für namibisches Rindfleisch, Schaf- und Ziegenfleisch, Aquakulturprodukte und Tafeltrauben in China.

Handelsmesse als Plattform für Investitionen

Die Namibia-China Investment and Trade Fair 2025 wurde gemeinsam mit dem Namibia Investment Promotion and Development Board sowie der Namibia Chamber of Commerce and Industry organisiert. Sie brachte namibische Unternehmerinnen und Unternehmer mit chinesischen Investoren zusammen und konzentrierte sich auf Sektoren wie Bergbau, Landwirtschaft, Energie, Informations- und Kommunikationstechnologie sowie Infrastruktur.

Luo Wei, Präsident von Acen, erklärte: „Chinesische Unternehmen sind keine bloßen Besucher, sondern tief verwurzelte Partner. Wir bringen nicht nur Projekte, sondern Maßnahmen, die gemeinsam mit der lokalen Gemeinschaft wachsen.“

Auch Diao Chunhe, Exekutivpräsident der Alliance of Chinese Business in Africa for Social Responsibilities, unterstrich die Bedeutung des Engagements. Er verwies auf Projekte wie die Husab-Uranmine, die Erweiterung des Hafens von Walvis Bay und Photovoltaikanlagen als Beispiele für die erfolgreiche Zusammenarbeit.

Ausblick auf weitere Kooperation

Die namibische Regierung und chinesische Vertreter bekräftigten, dass die bilaterale Partnerschaft durch inklusives Wachstum, nachhaltige Entwicklung und intensivere zwischenmenschliche Beziehungen weiter gestärkt werden soll.

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