Minister Bakary Yaou Sangaré setzt auf Großreform im diplomatischen Korps

Im Rahmen einer umfassenden Reform des diplomatischen Dienstes hat Niger bedeutende Veränderungen vorgenommen. Außenminister Bakary Yaou Sangaré präsentierte die Ergebnisse eines weitreichenden Audits, das erhebliche Defizite im diplomatischen Korps aufdeckte und eine tiefgreifende Umstrukturierung zur Folge hatte.

Außenminister Bakary Yaou Sangaré setzt strengere Anforderungen für Honorarkonsul

Ein zentraler Punkt der Reform betrifft die Ehrenkonsuln, die Niger weltweit vertreten. Von den 41 überprüften Konsuln hatten ein Drittel noch nie das Land betreten. „Es kann nicht sein, dass Personen, die unser Land nicht kennen, diplomatische Privilegien genießen“, kritisierte Sangaré. Infolgedessen wurden sechs Konsuln entlassen, während für die verbleibenden strengere Auflagen eingeführt wurden.

Künftig müssen Honorarkonsule regelmäßig Rechenschaft über ihre Tätigkeit ablegen. Zudem wird ein neues Rekrutierungsverfahren eingeführt, um sicherzustellen, dass nur qualifizierte Personen das Land vertreten. „Der Niger kann nicht überall präsent sein, aber wer uns vertritt, muss dies mit Ernsthaftigkeit und Engagement tun“, so der Außenminister.

Umbesetzung in Botschaften

Neben den Konsuln wurden auch die diplomatischen Missionen Nigers überprüft. Von 40 Botschaftern wurden 32 ersetzt, wobei nur acht Diplomaten in ihren Positionen verblieben. Die Regierung setzt damit ein Zeichen für eine effizientere und zielgerichtete Außenpolitik. „Diplomatie wird nicht über soziale Medien gesteuert, sondern durch strategische Entscheidungen“, betonte Sangaré.

Mit dieser Reform setzt Niger auf eine professionellere und effizientere Diplomatie. Privilegien werden künftig an klare Pflichten gekoppelt, und nur diejenigen, die sich aktiv für die Interessen des Landes einsetzen, dürfen diese Vorteile genießen. Diese Neuausrichtung unterstreicht Nigers Bestreben, eine effektive und moderne Außenpolitik zu etablieren.

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