Das Bündnis für nachhaltige Textilien, eine Initiative aus Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Politik, setzt sich für gerechte Arbeitsbedingungen und ökologische Nachhaltigkeit entlang der globalen Lieferketten ein. Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze betonte die Bedeutung einer engen Zusammenarbeit aller Akteure, wie NGOs und gewerkschaften: „Nachhaltige und gerechte Lieferketten können gelingen, wenn alle Beteiligten zusammenarbeiten, ihr Wissen teilen und weitergeben.“
Ein zentrales Element dieser Zusammenarbeit ist die Stärkung von Gewerkschaften und lokalen Nichtregierungsorganisationen in den Produktionsländern. Diese Akteure spielen eine Schlüsselrolle bei der Förderung sozialer Veränderungen und der Verbesserung der Arbeitsbedingungen vor Ort.
Nachhaltig produzierte Kleidung erkennen mit dem Grünen Knopf! Seit fünf Jahren bestätigt das Siegel als @BMZ_Bund-Instrument, wenn Textilien sozial und ökologisch hergestellt wurden und Unternehmen Menschenrechts- und Umweltstandards einhalten. ➡️ https://t.co/3ksMbUTFy2 pic.twitter.com/hvTq69kzLV
— GIZ (@giz_gmbh) November 27, 2024
Entstehung des Textilbündnisses und seine Entwicklung
Das Bündnis wurde 2014 als Reaktion auf die Tragödie von Rana Plaza gegründet. Der Einsturz der Textilfabrik in Bangladesch im Jahr 2013, bei dem über 1.000 Menschen ums Leben kamen und Tausende weitere verletzt wurden, führte weltweit zu einem Umdenken in der Textilbranche. Seitdem hat sich das Bündnis zu einer Plattform entwickelt, die heute 45 Prozent des deutschen Textileinzelhandelsmarktes repräsentiert.
Die Mitgliedsunternehmen verpflichten sich zur Einhaltung von Standards für soziale und ökologische Nachhaltigkeit. Besonders in den Partnerländern des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) im Globalen Süden hat das Bündnis zahlreiche Projekte initiiert, die auf bessere Arbeitsbedingungen und eine nachhaltigere Produktion abzielen.
🎉10 Jahre #Textilbündnis👗Wir diskutieren Herausforderungen duech Fast Fashion, Chancen der EU-Ökodesignverordnung für langlebige Kleidung & Vorteile digitaler Produktpässe. #Kleidung wird von Menschen für Menschen gemacht – jedes Teil ist wertvoll✨ @BMUV @BMZ_Bund @BMAS_Bund pic.twitter.com/pyKZrNU4DQ
— Dr. Bettina Hoffmann MdB (@bhoffmann_mdb) November 28, 2024
Die Rolle der Gewerkschaften und NGOs
Gewerkschaften und NGOs in den Produktionsländern sind zentrale Akteure, um die Einhaltung von Arbeitsrechten sicherzustellen und die Interessen der Arbeiter*innen zu vertreten. Nach Angaben des BMZ unterstützen diese Organisationen dabei, faire Löhne, sichere Arbeitsbedingungen und Mitbestimmungsmöglichkeiten in der Textilbranche zu etablieren.
Ministerin Schulze unterstrich, dass der Erfolg nachhaltiger Lieferketten maßgeblich von der Zusammenarbeit mit diesen Partnern abhängt. Durch den Austausch von Wissen und Ressourcen sollen Gewerkschaften gestärkt und ihre Reichweite erhöht werden. Gleichzeitig fördert das Bündnis den Dialog zwischen lokalen Organisationen und internationalen Unternehmen, um gemeinsame Lösungen zu entwickeln.
Herausforderungen und Perspektiven
Obwohl Fortschritte erzielt wurden, bleiben Herausforderungen bestehen. Die Durchsetzung von Arbeitsstandards, die Überwindung struktureller Ungleichheiten und die Schaffung von Transparenz in den Lieferketten sind weiterhin komplexe Aufgaben. Das Textilbündnis sieht sich in der Verantwortung, diese Prozesse langfristig zu begleiten und durch gezielte Maßnahmen zu unterstützen.