Mit einem Budget von 113 Millionen US-Dollar, bereitgestellt durch die Weltbank, hat Burundi ein ehrgeiziges Notfallprojekt zur urbanen Resilienz ins Leben gerufen. Ziel ist es, kritische Infrastrukturen zu schützen und wiederherzustellen, Uferbereiche am Tanganjikasee abzusichern sowie überflutete Gebiete zu reinigen und zu rehabilitieren. Insgesamt sollen etwa 985.000 Einwohner in Bujumbura direkt profitieren, während auch hydrologische Messsysteme und Frühwarnsysteme für rund eine Million Menschen in der Region verbessert werden.
Der ständige Sekretär des Ministeriums für Infrastruktur, Egide Nijimbere, erklärte beim offiziellen Start des Projekts: „Dieses Notfallprojekt ist als Notfallmaßnahme konzipiert, um dringend benötigte Lösungen für die von Überschwemmungen betroffenen Gebiete bereitzustellen.“ Besonders stark betroffen sind Gebiete wie Gatumba, das während der Regenzeit regelmäßig überflutet wird.
Fokus auf Resilienz und Prävention
Das Projekt soll nicht nur die Folgen der verheerenden Überschwemmungen der Jahre 2023–2024 bewältigen, sondern auch die Stadt widerstandsfähiger gegenüber zukünftigen Überschwemmungen machen. Nach Angaben der Weltbank-Expertin Catalina Marulanda hat die Intensität und Häufigkeit urbaner Überschwemmungen in Afrika seit 2020 stark zugenommen. Bujumbura ist dabei von vier Arten von Überschwemmungen betroffen: Regen-, Fluss-, Küsten- und Sturzfluten.
„Die klimabedingten Veränderungen verstärken diese Risiken erheblich“, erklärte Marulanda. Deshalb sei ein Maßnahmenpaket erforderlich, das sowohl technische als auch naturbasierte Lösungen umfasst. Zu den priorisierten Ansätzen gehören:
- Strukturelle und nicht-strukturelle Maßnahmen zur Hochwasserprävention,
- Datengestützte Risikoplanung,
- Koordination zwischen Regierungsbehörden zur Förderung einer nachhaltigen Stadtentwicklung.
Langfristige Umsetzung
Das Notfallprojekt, das vom Ministerium für Infrastruktur, Ausstattung und sozialen Wohnungsbau geleitet wird, ist auf fünf Jahre angelegt und soll bis zum 31. Juli 2029 abgeschlossen sein. Es wird neben der direkten Schadensbewältigung auch langfristige Planungen fördern, um die betroffenen Gebiete resilienter zu machen und zukünftige Kosten und Verluste zu minimieren.
Laut der Weltbank wird das Vorhaben ein Modellprojekt für den Umgang mit urbanen Überschwemmungen in der Region darstellen. Gleichzeitig verweist das Ministerium darauf, dass umfangreiche Studien erforderlich sind, um die komplexen Herausforderungen in stark gefährdeten Gebieten wie Gatumba umfassend zu bewältigen.