In Abuja haben die Wirtschaftsgemeinschaft Westafrikanischer Staaten (ECOWAS) und die Bundesregierung am 4. und 5. November 2025 hochrangige bilaterale Verhandlungen eröffnet. Die Gespräche fanden am Hauptsitz der ECOWAS-Kommission in Nigerias Hauptstadt statt und standen im Zeichen einer vertieften Partnerschaft zwischen Westafrika und Deutschland.
Zwei Tage strategischer Konsultationen
An dem zweitägigen Treffen nahmen führende Vertreterinnen und Vertreter beider Seiten teil, darunter die Vizepräsidentin der ECOWAS-Kommission, Damtien L. Tchintchibidja, Deutschlands Botschafterin in Nigeria und bei ECOWAS, Annett Günther, sowie Christoph Rauh, Afrikadirektor im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ).
Schwerpunkte: Sicherheit, Integration und Energie
Ziel der Konsultationen war es, die Zusammenarbeit in zentralen Politikfeldern zu konsolidieren. Dazu gehören regionale Sicherheit, wirtschaftliche und politische Integration, Klima- und Energiepolitik sowie die Stärkung der öffentlichen Gesundheitsvorsorge. Beide Seiten überprüften Fortschritte bei institutionellen Reformen, Handelsförderung, nachhaltigen Energieprogrammen und Mechanismen zur Pandemievorsorge.
"Bilateral negotiations between Germany & ECOWAS are underway in Abuja (Nov 4-5, 2025), focusing on deepening cooperation in key areas of peace, security, governance,&sustainable development to foster regional growth and stability. #GermanyECOWAS #PartnershipDevelopment @BMZ_Bund pic.twitter.com/xcLpXZZeX2
— ECOWAS Development Partners CoordinationCell-EDPCC (@ECOWASdevparcel) November 4, 2025
Die Gespräche sollen laut ECOWAS-Kommission dazu beitragen, die gemeinsame Vision einer stabilen, vernetzten und widerstandsfähigen westafrikanischen Region voranzubringen.
Partnerschaftliche Zusammenarbeit

Botschafterin Annett Günther und BMZ-Direktor Christoph Rauh bekräftigten Deutschlands Engagement für Sicherheit und sozioökonomische Entwicklung in Westafrika. Deutschland zählt zu den wichtigsten internationalen Partnern der ECOWAS und unterstützt die Region in Bereichen wie Krisenprävention, Energieinfrastruktur, regionale Integration und Demokratieförderung.
Rauh erklärte, dass Deutschland seine Zusammenarbeit mit ECOWAS künftig stärker auf wirtschaftliches Wachstum und die Entwicklung des Privatsektors ausrichten wolle. Die Förderung nachhaltiger Investitionen und Arbeitsplätze stehe dabei im Mittelpunkt.
Vizepräsidentin Tchintchibidja würdigte die langjährige Solidarität Deutschlands und bezeichnete die Gespräche als „Katalysator für vertiefte Zusammenarbeit und neue multilaterale Impulse“.
Begegnung mit dem ECOWAS-Kommissionspräsidenten

Im Rahmen des Besuchs empfing der Präsident der ECOWAS-Kommission, Omar Alieu Touray, die deutsche Delegation zu einem Höflichkeitsgespräch. Touray betonte, die laufenden Verhandlungen seien Ausdruck einer „gegenseitig vorteilhaften Partnerschaft“, die auf gemeinsamen Werten und nachhaltiger Entwicklung basiere.
Er dankte der Bundesregierung für ihre kontinuierliche Unterstützung und hob hervor, dass die deutsche Entwicklungszusammenarbeit einen maßgeblichen Beitrag zur institutionellen Stärkung der ECOWAS leiste.
Tchintchibidja informierte über den Fortschritt der Gespräche und bestätigte die Bereitschaft der Kommission, die Zusammenarbeit auf Grundlage von Transparenz und gegenseitigem Vertrauen fortzusetzen.
Vertiefung einer strategischen Partnerschaft
Die Verhandlungen in Abuja markieren einen neuen Abschnitt der Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Westafrika. Sie unterstreichen den gemeinsamen Willen, institutionelle Kapazitäten zu stärken, die regionale Integration zu fördern und Wege zu nachhaltigem Wachstum zu eröffnen.
Beide Seiten betonten, dass die Partnerschaft auf Gleichberechtigung und gemeinsamer Verantwortung beruht. Damit setzen ECOWAS und Deutschland ein Signal für multilaterale Kooperation in einer Phase, in der politische Stabilität und wirtschaftliche Entwicklung in Westafrika besondere Bedeutung gewinnen.